Heute um 11:12 GMT (13:12 MESZ) wurde der ESA-Astronaut Alexander Gerst zusammen mit der NASA-Astronautin Serena Auñón-Chancellor und Roscosmos-Kommandeur Sergei Prokopyev in der Raumsonde Sojus MS-09 vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ins All geschossen.

Der Start der 50 Meter hohen Sojus-Rakete verlief wie geplant. Sie beschleunigte die Astronauten auf ihre Reisegeschwindigkeit von 28 800 km/h. Innerhalb von 10 Minuten nach dem Abheben von der Plattform legte das Trio über 1640 km Distanz zurück und gewann 210 km Höhe. Während neun Minuten beschleunigte ihr Raumfahrzeug im Durchschnitt 50 km/h.

Sechs Monate auf Internationalen Raumstation

Während der nächsten zwei Tage wird die Erde 34 Mal umrundet werden, bis das Trio die Internationale Raumstation einholen wird. Die nächsten sechs Monate werden die Astronauten dort verbringen. Die Reise ist nach den Strapazen des Starts relativ ruhig. Ohne Internet- oder Satellitentelefone ist die Crew auf Funk angewiesen, um in festgelegten Intervallen mit Bodenkontrolle zu kommunizieren. Das Andocken mit dem schwerelosen Forschungs-Aussenposten ist für den 8. Juni um 13:07 GMT (15:07 Uhr MESZ) geplant.

Der deutsche Astronaut Gerst besucht die Internationale Raumstation bereits zum zweiten Mal. Im zweiten Teil seiner Mission übernimmt Gerst die Leitung der Internationalen Raumstation. Der nächste Europäer, der zur Raumstation fliegen wird, wird der ESA-Astronaut Luca Parmitano sein. Er wird 2019 das Kommando übernehmen.

Die Mission Horizons

Die Mission heisst Horizons als Symbol für das Unbekannte und was dahinter liegt – was die Strategie der ESA widerspiegelt, nämlich menschliche und robotische Exploration über die Erdumlaufbahn hinaus zu erweitern. Alexander Gerst wird Möglichkeiten testen, mit Robotern zu arbeiten um Techniken zu entwickeln, welche für die weitere Erforschung unseres Sonnensystems durch Menschen und Roboter erforderlich sind.