Die Einstellung des Verfahrens zur Ansiedelung von zivilem Flugverkehr in Dübendorf und die Abschiebung der Verantwortung auf die Kantonsebene ist für die Aerosuisse ein Signal dafür, dass sich der Bund auch von anderen nationalen Infrastrukturprojekten abbringen lassen könnte. Das werde unweigerlich die Suche nach privaten Investoren für solche Projekte massiv erschweren, ist die Aerosuisse überzeugt.

Zweiter Schlag in Gesicht der Business Aviation

«Nachdem das Parlament in der Herbstsession für die Geschäftsluftfahrt eine Umweltabgabe für jeden Start in der Schweiz von 500 bis 3000 Franken beschlossen hat, ist dies der zweite Schlag aus Bern mitten ins Gesicht der Business Aviation», schreibt die Aerosuisse in einer Mitteilung. Die Business Aviation beschäftigt in der Schweiz direkt 6500 Mitarbeitende und erzielt eine Wertschöpfung von 3,75 Milliarden Franken pro Jahr.

Wirtschaftsstandort Zürich leidet

Die Geschäftsluftfahrt sei für den Wirtschaftsstandort Zürich enorm wichtig, betont die Aerosuisse. «Für die interkontinental vernetzte Wirtschaft mit zahlreichen Konzernzentralen ist das Angebot der Business Aviation ein zentraler Standortfaktor. Ohne eine Perspektive für einen zivilen Flugbetrieb in Dübendorf, verliert der Wirtschaftsstandort Zürich – und damit die ganze Schweiz – unweigerlich an Attraktivität.»

Keine Lösung für Entlastung des Flughafens Zürich

Aerosuisse-Präsident, Nationalrat Thomas Hurter, ist überzeugt, dass sich die globale Vernetzung und damit auch das Mobilitätsbedürfnis der Gesellschaft durch die Coronakrise nicht verändert hat: «Die Luftfahrt ist für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft von zentraler Bedeutung, dazu gehört auch die Business Aviation. Da sie am Flughafen Zürich neben dem priorisierten Linien- und Charterverkehr mittelfristig nur noch sehr beschränkt operieren kann, braucht es eine Alternative. Mit dem Verzicht auf Dübendorf ist deren Existenz am Standort Zürich massiv gefährdet.»