Airbus SE hat angekündigt, dass die Produktions- und Montagearbeiten in Frankreich und Spanien nach Umsetzung strenger Massnahmen gefolgt von Gesundheits- und Sicherheitschecks am heutigen Montag (23. März) in Teilen wieder aufgenommen werden. Darüber hinaus unterstütze das Unternehmen die globalen Anstrengungen im Kampf gegen die COVID-19-Krise, schreibt Airbus.

Produktionsaufnahme nach vier Tagen Unterbruch

Airbus habe in Abstimmung mit seinen Sozialpartnern umfangreiche Arbeiten durchgeführt, um die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten und gleichzeitig die Kontinuität des Geschäftsbetriebs sicherzustellen, teilt der Flugzeugbauer mit. Die Umsetzung dieser Massnahmen erforderte eine vorübergehende Unterbrechung der Produktions- und Montagearbeiten an den französischen und spanischen Standorten für vier Tage. «Arbeitsstationen gehen nur dann wieder in Betrieb, wenn die neuen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften bezüglich Hygiene, Reinigung und Abstand eingehalten werden können und ein effizienter Arbeitsablauf unter den neuen Bedingungen möglich ist», betont Airbus.

Dieselben Massnahmen werden gemäss Airbus derzeit an allen weiteren Standorten ohne vollständige Unterbrechung der Produktion umgesetzt.

Homeoffice wo möglich

Für andere, nicht produktionsgebundene Tätigkeiten gelte weiterhin weltweit, dass Airbus Heimarbeit überall dort unterstütze, wo dies möglich sei. Einige Mitarbeiter sollen nach Implementierung der neuen Massnahmen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, um den laufenden Geschäftsbetrieb sicherzustellen.

Die Airbus-Endmontagelinie im chinesischen Tianjin wurde im Februar nach einem vorübergehenden Produktionsstopp aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs wiedereröffnet und arbeitet inzwischen effizient, wie Airbus mitteilt.

Unterstützung im Kampf gegen COVID-Krise

Airbus unterstütze derzeit Gesundheits-, Notfall- und öffentliche Dienste, die bei ihren lebensrettenden Einsätzen auf die Flugzeuge, Hubschrauber, Satelliten und Services des Unternehmens angewiesen sind, informiert das Unternehmen. In den vergangenen Tagen habe Airbus darüber hinaus mehrere Tausend Schutzmasken an Krankenhäuser und öffentliche Dienste in ganz Europa gespendet und setze seit kurzem eines seiner Testflugzeuge zur Beschaffung grösserer Mengen von Lieferanten in China ein. Bei einem ersten Flug wurden an diesem Wochenende rund 2 Millionen Atemschutzmasken an Bord eines A330-800-Testflugzeugs von Tianjin zurück nach Europa transportiert. Der grösste Teil davon geht als Spende an die spanischen und französischen Gesundheitsbehörden. Weitere Flüge sind für die kommenden Tage geplant.

Weitere Massnahmen zur Sicherung der Liquidität

«An erster Stelle steht für uns der Schutz der Menschen. Gleichzeitig unterstützen wir die weltweiten Bemühungen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Darüber hinaus sichern wir unser Geschäft und damit die Zukunft von Airbus ab, um zu gewährleisten, dass wir wieder effizient arbeiten können, sobald sich die Lage verbessert. Aufgrund der volatilen Situation haben wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgezogen. Gleichzeitig sind wir entschlossen, die Liquidität des Unternehmens mithilfe einer umsichtigen Bilanzpolitik zu sichern. Ich bin überzeugt, dass Airbus und die Luft- und Raumfahrtindustrie als Ganzes diese kritische Phase überwinden werden», sagte Guillaume Faury, Chief Executive Officer von Airbus.

Mit Blick auf die Bilanzpolitik des Unternehmens und zur Gewährleistung seiner finanziellen Flexibilität hat das Board of Directors dem Airbus-Management eine Erweiterung des Kreditrahmens in Höhe von € 15 Mrd. genehmigt, zusätzlich zum bestehenden Kontokorrentkredit in Höhe von € 3 Mrd., die Rücknahme der vorgeschlagenen Dividende von € 1,80 je Aktie für das Jahr 2019 mit einem Barwert von insgesamt rund € 1,4 Mrd. sowie die Aussetzung der freiwilligen Aufstockung des Pensionsplanvermögens.

Angesichts der dynamischen Situation um COVID-19 und der damit verbundenen begrenzten Vorausschaubarkeit hat Airbus seine Prognose für 2020 zurückgezogen.