easyJet hat in einem schwierigen Geschäftsjahr, welches am 30. September 2019 endete, ein Jahresergebnis «im Rahmen der Erwartungen» erzielt und weist einen Gesamtgewinn vor Steuern auf, der nach eigenen Angaben am oberen Ende der Prognosen liegt. Der Billigfluganbieter, der in Basel und Genf eine führende Position einnimmt, erzielte in der zweiten Jahreshälfte einen soliden Umsatz pro Sitzplatz. Dies führt die Fluggesellschaft auf ihre Ertragsinitiativen zurück, die wertvolle Renditen liefern geliefert hätten, sowie auf das laufende Programm zur «operativen Widerstandsfähigkeit und eine trotz des im vierten Quartal disruptiven Umfelds weiterhin starken Kostenkontrolle, wie das Unternehmen schreibt.

Mehr Passagiere 

Die Passagierzahlen stiegen im Geschäftsjahr um 8,6% auf 96,1 Millionen (2018: 10,2%). Die Kapazität stieg aufgrund von überregionalem Wachstum um 10,3%. «Insgesamt sind dieses Jahr 96,1 Millionen Kunden mit uns geflogen. Dank unserer Ertragsinitiativen konnten wir die Kosten senken und eine bessere Rendite erzielen, was den Umsatz pro Sitzplatz in der zweiten Jahreshälfte verbessert hat», kommentierte Johan Lundgren, CEO von easyJet die Ergebnisse  Die Auslastung ging mit 91,5% um insgesamt 1,4 % zurück. Ermöglicht durch diese  Kapazitätssteigerung stieg der Gesamtumsatz um 8,3% auf 6,385 Mio. £ (2018: 5.898 Mio. £). Kosten- und Effizienz-Programme führten im Laufe des Jahres zu Einsparungen in Höhe von 139 Mio. £ (2018: 107 Mio. £). Der Gesamtgewinn vor Steuern sank um 26% auf 427 Mio. £ (2018: 578 Mio. £) und lag damit am oberen Ende der Prognose von 420 bis 430 Mio. £. Mit einer Nettoverschuldung von 326 Mio. £ zählt sich easyJet zu den Besten der Branche.

Netto-Null-Emissionen für alle Flüge

Ab heute will sich sich easyJet zu Netto-Null-Emissionen aller Flüge verpflichten: «Durch den Ausgleich der durch Treibstoffverbrennung verursachten CO2-Emissionen aller easyJet-Flüge netzwerkweit, werden wir weltweit die erste grosse Airline, die ab sofort Flüge mit Netto-Null-Emissionen betreibt. Der CO2-Ausgleich ist eine Übergangsmassnahme und wir werden die Bemühungen um eine langfristige Neuausrichtung des Luftverkehrs fortsetzen, einschliesslich der Entwicklung nachhaltiger Treibstoffe und des elektrischen Fliegens», teilt die Fluggesellschaft mit. Im Rahmen dieses Ziels hat easyJet auch eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) mit Airbus unterzeichnet. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Forschungsprojekt zu Hybrid- und Elektroflugzeugen. Diese Absichtserklärung sei ein wichtiger Schritt, um das Verständnis der Branche für die Chancen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Betrieb von und der Infrastruktur für Plug-in-Hybrid- und vollelektrische Flugzeuge zu verbessern.

easyJet Holidays startet noch vor Weihnachten

easyJet Holidays wird vor Weihnachten in Grossbritannien starten und Strand- sowie Städtereisen im Netzwerk von easyJet anbieten. «Flexibilität wird eine Schlüsselrolle bei dem neuen Angebot spielen, das es den Kunden ermöglicht, ihren Urlaub so zu gestalten, wie sie es sich wünschen. Sie können aus einer grossen Auswahl an Flugoptionen wählen, gepaart mit den beliebtesten Hotels Europas, und das alles zu einem günstigen Preis», kündigt easyJet an. «Ich bin wirklich begeistert, dass wir mit dem Start unseres brandneuen easyJet Holidays-Geschäfts vor Weihnachten Flexibilität und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis auf den Urlaubsmarkt bringen», sagte Johan Lundgren. Man sei nun in der Lage, den Kunden mehr als 100 Strand- und Städteziele anzubieten und Europas bestes Kurzstreckenflugnetz mit mehr als 5‘000 der besten Hotels auf dem Kontinent zu verbinden. «Wir glauben, dass es eine Marktlücke in Bezug auf ein modernes, relevantes und flexibles Geschäft für den heutigen Verbraucher gibt.»

Optimismus für das kommende Jahr

Die Vorausbuchungen für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2020 seien ermutigend, schreibt easyJet. Die Buchunglage liege leicht über der des Vorjahres. Das erwartete Kapazitätswachstum für das Jahr 2020 werde am unteren Ende der bisherigen Prognosen von 3% bis 8% pro Jahr liegen. Für easyJet Holidays wird im Finanzjahr bis zum 30. September 2020 voraussichtlich ein ausgeglichenes Resultat erwartet. Der Ausgleich der durch Treibstoffverbrennung verursachten CO2-Emissionen aller easyJet-Flüge netzwerkweit werde im Finanzjahr bis zum 30. September 2020 voraussichtlich rund 25 Mio. £ kosten und spiegle sich in der Prognose der Gesamttreibstoffkosten wider.

Für alle Eventualitäten eines Brexit vorbereit

Die Fluggesellschaft plant für das kommende Geschäftsjahr Investitionen in der Höhe von rund 1,300 Mio. £. «easyJet ist seit März 2019 für alle Eventualitäten im Zusammenhang mit Brexit vorbereitet. Wir sind als paneuropäische Airline-Gruppe mit drei Betriebsgenehmigungen in Österreich, der Schweiz und Grossbritannien organisiert. Rund 50% unseres Eigenkapitals befindet sich in Besitz von qualifizierten europäischen Staatsangehörigen. Wir beobachten die Nachfrage unserer Kunden in Bezug auf Brexit weiterhin genau», teilt easyJet mit.