10 Mitarbeiter gehörten zur Gründungsmannschaft als 1932 Walter und Oliv Ann Beech ihr Unternehmen in Wichitia/Kansas gründeten. Sie wollten eigentlich nur zivile Transportflugzeuge entwickeln und fertigen und begannen mit einem fünfsitzigen Doppelsitzer, dem Beech G17S. Wegen der leichtversetzten Flügel nannte man das Flugzeug kurz Staggerwing.

Vom Sorgenkind zum Inbegriff eines schnellen Reiseflugzeugs

Der solide Stahlrohrrumpf und die hohe Qualität machten dieses erste Geschäftsreiseflugzeug (man nannte ihn den Learjet seiner Zeit) zu einem begehrten Muster (800 Stück); doch erfolgreicher wurde der zweimotorige B18 in Ganzmetallbauweise (über 9000 Stück!). Ein Teil davon wurde während des 2. Weltkriegs von der Navy und der Armee (AT 10 und AT11) eingesetzt.

Die Neuorientierung der amerikanischen Wirtschaft bereiteten auch dem Ehepaar Beech Sorge, wie es im Unternehmen weitergehen sollte. Weg von der aufwändigen Stahlrohrbauweise und hin zur Blechbauweise hatte man schon im Modell Beech 18 problemlos gemeistert. Die Fortsetzung dieser Schalenbauweise und die Abkehr von den Rohrholmen sollten zukunftsweisend sein.

Das erste Muster der Bonanza wurde noch mit einem 163 PS-Continental-E-165 Motor ausgerüstet, auf den im Laufe der Jahre immer stärkere Versionen folgten. Entsprechend vergrössert wurden auch Rumpf und Flügel. Zu vielen Diskussionen führte die Variante mit dem V-Leitwerk. Gegenüber den Mitbewerbern von Cessna, Mooney und Piper stachen die solide Verarbeitungsqualität und die hervorragenden Leistungen ganz besonders heraus. Schon in den fünfziger Jahren wurde die Maschine zum Inbegriff eines schnellen Reiseflugzeugs für den amerikanischen Geschäftsmann. Auch in Europa fand Beech eine treue Anhängerschaft, wenngleich die Mitbewerber mit günstigeren Offerten aufwarteten.

Unter weiblicher Führung zum Weltkonzern

Mehr als 18'000 Bonanza-Flugzeuge sind seit Beginn der Auslieferung auf den Markt gekommen, 15 Jahre, nachdem Walter und Olive Ann die Beech Aircraft Company in Wichita, Kansas, gegründet hatten. Dem zollte man nun nach 75 Jahren gebührende Anerkennung mit einem Sondermodell.

«Das Retro-Schema unserer Sonderausgabe zum 75-jährigen Jubiläum Bonanza ist eine Anspielung auf Mrs. Beechs Stärke, Vision, wegweisende Führung und ihren gut dokumentierten Stil», sagte Lannie O'Bannion, Verkaufsschef bei Textron, heute für die Produkte von Beechcraft zuständig. «Die Farbkombination für das Interieur ist von Trends aus den 1950er Jahren inspiriert, als Olive Ann Beech die Leitung des Unternehmens übernahm.»

Olive Ann wurde 1950 nach Walters Tod Präsidentin und war damit die erste Frau, die eine grosse Flugzeugfirma leitete. Ihre legendäre Karriere dauerte 50 Jahre. Als sie 1982 in den Ruhestand ging, hatte sie eine Schlüsselrolle beim Wachstum des Unternehmens von 10 auf 10'000 Mitarbeiter gespielt und die Luftfahrtindustrie auf vielfältige Weise beeinflusst.

Jubiläums-Edition G 36

Die Sonderausgabe der Beechcraft Bonanza G 36 zum 75-Jahre Jubiläum ist inspiriert von «Mrs. Beech Blue», eine benutzerdefinierte Farbe, die Olive Ann auf Anraten des Modedesigners Oleg Cassini übernommen hat. Die Farbe wurde zu ihrerm Markenzeichen.

Die sechssitzige G 36 wird von einem 300 PS starken Continental IO-550-B-Motor angetrieben. Das Flugzeug erreicht eine maximale Reisegeschwindigkeit von 176 Knoten, eine maximale Reichweite von mehr als 920 Seemeilen und eine maximale Nutzlast von 480 kg sowie eine Dienstgipfelhöhe von 5600 Metern. Zum optimierten Cockpit der Bonanza G 36 gehört das integrierte Garmin G1000 NXI der neuesten Generation. Der geräumige Innenraum des Flugzeugs kann schnell in verschiedene Konfigurationen unterteilt werden.