Mit dem KC-390 trat das brasilianische Unternehmen in den Markt der Transportflugzeuge ein, der bislang von Amerikanern und Europäern beherrscht wurde. Der Transporter, dessen Grössenordnung zwischen der Lockheed Hercules C-130J und dem Airbus A400 M liegt, kann bis zu 23 Tonnen zuladen und weist eine Reichweite von immerhin 6130 km auf. Im Gegensatz zum Hercules und dem A400 treiben den inzwischen auf C-390 Millennium umbenannten Transporter keine Propellerturbinen, sondern zwei Turbofans vom Typ IAE V2500 an, die regulär für Zivilverkehrsflugzeuge entwickelt wurden.

30 Maschinen für Brasilien, 2 für Ungarn

Portugal bestellte als erster Exportkunde im Jahr 2019 als Ersatz älterer C-130 fünf Maschinen des Typs C-390 Millenium. Mit dem Kauf der zwei militärischen Transportflugzeuge des Typs C-390 Millenium durch die ungarische Armee und der früheren Bestellung von 30 Maschinen dieses Typs für die Brasilian Air Force, füllt sich das Auftagsbuch des brasilianischen Luft- und Raumfahrtherstellers Embraer.

Die Flugzeuge für Ungarn werden zwischen 2023 und 2024 ausgeliefert. Die Maschinen werden die A319 und Falcon 7X ergänzen, die hauptsächlich für den Personentransport gedacht sind und 2018 erworben wurden. Den C-130 Millenium wird Ungarn als Tanker für die Saab Gripen und den Transport nutzen. Darüber hinaus soll gemäss Embraer Ungarn das erste Land sein, dessen C-390 Millenium sich auch als fliegende Intensivstationen für MedEvac-Einsätze und humanitäre Missionen umrüsten lassen.

Europa interessiert sich für den C-390

Die Entwicklungszeit dieses fortschrittlichen Transporters war relativ kurz. 2015 erfolgte der Erstflug. 2016 präsentierte Embraer die Maschine bereits auf der Farnborough Air Show. Zwar interessieren sich weitere europäische Staaten für den Transporter. Zur Deckung der Entwicklungskosten von über 2 Milliarden Dollar bedarf es aber noch einiger Order.