Um dem Mangel an gut ausgebildeten Leichtflugzeugbauern entgegenzuwirken, spannen der französische Leichtflugzeughersteller Daher und ISAE-Supaéro (französische Ingenieurhochschule) zusammen. Die ISAE bildet innerhalb von drei Jahren in Toulouse Luftfahrt-Ingenieure aus und gilt als ein der angesehensten Ingenieurschulen in Frankreich.

Neuer Lehrstuhl vorerst auf fünf Jahre befristet

Die ISAE-Supaero, die ISAE-Supaéro Foundation und Daher haben nun eine Sponsorenvereinbarung unterzeichnet, die zur Schaffung eines speziellen Forschungslehrstuhls führen soll. Dieser zunächst auf fünf Jahre befristete Lehrstuhl zielt auf die Erforschung und Zertifizierung innovativer Architekturen von Leichtflugzeugen des Typs CS-23 mit einem maximalen Startgewicht ab 5670 kg und eine maximale Kapazität von 9 Passagieren ab.

Daher und ISAE-Supaero wollen dabei gemeinsam den Ansatz für den Entwurf von Leichtflugzeugen ändern. «Unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus des Flugzeugs können mit der Arbeit des Lehrstuhls technologisch und ökologisch innovative Architekturen entworfen werden», sagte Olivier Lesbre, Generaldirektor von ISAE-Supaero.

Lehrstuhl in drei Bereiche unterteilt

Der Lehrstuhl unterteilt sich in die drei Bereiche «Verringerung der Umweltauswirkungen der Luftfahrt», «umfassender systematischer Ansatz beim Flugzeugdesign» und «Sicherheit und Zertifizierung neuer Architekturen».                                                                                                                                                 

Die Zertifizierung und Sicherheitsanalyse dieser neuen Flugzeugarchitekturen nach EASA-Kategorie CS-23 wird einen wichtigen Teil der Arbeit für diesen Lehrstuhl werden. Die Arbeiten werden auf dem neuen Regulierungsansatz aufbauen, den die Flugsicherheitsbehörden für diese Flugzeugkategorie eingeführt haben. Ausserdem wollen die Forscher Methoden analysieren, um die Einführung von Innovationen in Flugzeugen zu fördern und gleichzeitig das erforderliche Sicherheitsniveau und die Entwicklungsbeschränkungen zu gewährleisten.

Synergien mit dem Grossflugzeugbau

Der Lehrstuhl wird darauf abzielen, die Entwicklung leistungsfähiger und nachhaltiger Lösungen für die General Aviation zu ermöglichen, indem insbesondere die Hybridisierung von Energiequellen an Bord, die Erforschung innovativer Architekturen (wie verteilte elektrische Antriebe) und unterschiedliche Verkehrsträger untersucht werden. Die Auswirkungen werden und sollen erklärterweise zu Synergien mit dem Grossflugzeugbau führen.

Dieser neue Lehrstuhl widerspiegelt die Ankündigung des von CORAC (Council for Civil Aeronautical Research) finanzierten und von der DGAC (franz. Zivilluftfahrtbehörde) unterstützten Ecopulse-Forschungsprogramms, an dem der Triebwerkshersteller Safran und die beiden Flugzeughersteller Airbus und Daher gemeinsam arbeiten. Dieses Projekt beinhaltet die Entwicklung eines Demonstrators.