Der südlichste Verkehrsflughafen Deutschlands, der Bodensee Airport in Friedrichshafen, war in der Vergangenheit ins Trudeln geraten. In Zusammenarbeit mit seinen Gesellschaftern hatte der Airport einen weitreichenden Finanzierungsplan erarbeitet, durch den der Flughafen mittelfristig stabil aufgestellt werden soll.

«Klares Bekenntnis zum Standort»

Mit der positiven Entscheidung der EU-Kommission zum Umstrukturierungsplan des Flughafens sei der entscheidende Schritt zum schnellen Abschluss des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung erfolgt, teilt nun die Flughafenleitung mit. Die EU-Kommission genehmigte am 11. März 2022 die Beihilfen der öffentlichen Gesellschafter im Rahmen eines beihilferechtlichen Prüfungsverfahrens.

Die Geschäftsführer des Flughafens Claus-Dieter Wehr und Alexander Reus, freuen sich über diese für den Flughafen und die Region ausserordentlich positive Entscheidung: «Ich danke allen Gesellschaftern des Flughafens, besonders der Stadt Friedrichshafen, dem Bodenseekreis und dem Land Baden-Württemberg, die uns hier unterstützt und damit auch ein klares Bekenntnis zum Standort des Flughafens abgegeben haben», so Claus-Dieter Wehr.

«Dieser Weg aus dem Insolvenzverfahren ist das Ergebnis sehr intensiver Bemühungen, die die beiden grossen Gesellschafter aus voller Überzeugung mitgestaltet haben. Mit der Entscheidung der EU-Kommission kann ein formeller Knoten durchschlagen werden, was nun echte Entwicklungsspielräume für den Flughafen ermöglicht», so Landrat Lothar Wölfle.

Insolvenzverfahren kann bis Ende März verlassen werden

Nach der Genehmigung des Umstrukturierungsplans durch die EU-Kommission kann nun das zuständige Insolvenzgericht Ravensburg den Insolvenzplan bestätigen und danach die Aufhebung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beschliessen. «Wir rechnen damit, dass wir zum 31. März 2022 das Insolvenzverfahren verlassen können», so Alexander Reus.

Der Bodensee-Airport wird danach entschuldet sein und steht damit auf einer soliden finanziellen Basis. Die Finanzierung der kommenden Jahre ist über den Umstrukturierungsplan gewährleistet.

Flugplan wird laufend angepasst

Auf Grund zahlreicher Gespräche mit Fluggesellschaften sowie bereits gestarteter zukunftsweisender Projekte für den Standort sieht die Geschäftsführung der weiteren Entwicklung am Bodensee-Airport nunmehr optimistisch entgegen. Der Flugplan werde im Laufe des Jahres entsprechend der Bedürfnisse weiter angepasst, teilt sie mit. Bereits seit September 2021 erfolgt die linienmässige Verbindung mit zwei Verbindungen täglich nach Frankfurt durch die Lufthansa. Corendon übernahm schon im Januar dieses Jahres Ferienflüge nach Gran Canaria und Fuerteventura. Ab 11. April erfolgen zwei wöchentliche Flüge mit WizzAir nach Tirana. Ebenfalls im April bedient die Condor Mallorca. Ab 9. Juli werden die Feriengebiete Palma de Mallorca, Heraklion und Insel Kos und das bulgarische Burgas am Schwarzen Meer im Auftrag der TUI durch die Chartergesellschaft European Air Charter beflogen.