Die Gebirgsausbildung ist Teil der Gesamtausbildung der Piloten und Flugingenieure der Gendarmerie-Luftstreitkräfte (FAGN). Das Centre de Vol en Montagne (CVM)  besteht an seinem jetzigen Standort seit 2014. Dort werden nicht nur Helikopterpiloten ausgebildet, sondern auch Drohnenpiloten, die das Manövrieren ihrer Fluggeräte im Berggebiet trainieren.  Die Flotte des CVM umfasst einen AS350 sowie einen EC145. Die vom CVM eingesetzten Helikopter sind wie jene in den Einheiten des FAGN ausgerüstet, lediglich im Winter werden sie mit Schneekufen ausgestattet. 

Ausbildungsbeginn im Südwesten

Jeder FAGN-Pilot beginnt seine Grundausbildung in der Flugschule Dax der Heeresfliegerei im Südwesten Frankreichs, wo er zusammen mit Piloten des Heeres, der Marine und der Luftwaffe den Hubschrauberflug auf der EC 120 erlernt. Die Ausbildung dauert etwa anderthalb Jahre. Ins CVM kommen die Piloten, nachdem sie die technische Qualifikaiton auf dem ihnen zugewiesenen Helikoptertyp erhalten haben. Hier absolvieren sie die Grundausbildung im Gebirgsflug. Die Ausbildung im CVM findet vier Mal im Jahr statt, so dass das Fliegen während aller Jahreszeiten und bei differenten Wetterbedingungen trainiert werden kann. 

Herausforderungen beim Fliegen in den Bergen

Die Unterschiede beim Fliegen in den Bergen gegenüber dem konventionellen Flug über Land bestehen darin, dass man sich in einer begrenzten Umgebung und in Lufträumen mit rauen Wetterbedingungen bewegen und weiterentwickeln muss. Sowohl vom Menschen als auch von der Maschine wird im Gebirge viel abverlangt. Erst das perfekte Zusammenspiel von Technik und Natur machen den Gebirgsflug, der oft auch als «Königsklasse der Helikopterfliegerei» bezeichnet wird, zu einem sicheren Unterfangen.

In den Bergen führen die Piloten des FAGN verschiedene Arten von Trainingsmissionen durch. Dazu gehören Such- und Rettungsflüge mit und ohne Einsatz der Winde oder auch Flüge, auf denen die Wartung des Helikopters während des Fluges oder fernab der Basis trainiert wird.

Acht Wochen Gebirgsausbildung

Die achtwöchige Gebirgsflugausbildung besteht aus vier Phasen nach der Einstufungswoche. Zuerst lernen die Piloten das Gebirgsgelände kennen und arbeiten an den Flugfertigkeiten ohne Horizontbezug, der Sicherheit der Flugwege und der aerologischen Analyse. In der zweiten Phase lernen sie die Analysemethoden in allen Arten von Gebieten und die Etablierung auf dem EC 145 C2. In der Folge analysieren die Piloten Methoden in unwegsamem Gelände, bei Schneelandungen, bei der Arbeit im Gelände und bei schlechten (ungünstigen) Wetterbedingungen. Zum Abschluss wird das operative Rettungsmanagement trainiert. 

Internationale Beziehungen

Das CVM bildet nicht nur französische Gendarmerie-Besatzungen (Piloten und Flugingenieure) aus, sondern unterhält auch langjährige internationale Beziehungen zu den Luftstreitkräften der spanischen Guardia Civil und der königlichen marokkanischen Gendarmerie sowie in der Vergangenheit zu Chile, Peru und Ecuador. 

Ausbildung von Windenoperateuren am CVM

Neben Piloten werden auch Windenoperateure im CVM ausgebildet. Dieser Kurs dauert zwei Wochen. Die Teilnehmenden führen Hebevorgänge in verschiedenen Bereichen der örtlichen Gegebenheiten durch, wie z. B. in Schluchten, in grossen Höhen, im Wald, im Schnee und an den Skiliften in den Skigebieten. Ausserdem verbessern sie ihre Fähigkeiten im Bereich der Rettungseinsätze und ihres Engagements für die Sicherheit des Hubschraubers und der beförderten Personen 

Die Reportage wurde bereits im Magazin «RotorHub International» abgedruckt (Englisch). Ein ausführlicher Report über das Centre de Vol en Montagne in deutscher Sprache folgt in einer der nächsten Printausgaben des Cockpit. Verpassen Sie diese nicht und bestellen Sie noch heute ein Abo. Einzelne Ausgaben können unter diesem Link bestellt werden.