«Leider ist es uns nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen», sagte Karsten Balke, CEO der Germania Fluggesellschaft mbH. «Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung blieb.» Er bedaure ausserdem besonders die Auswirkungen, welche die Einstellung des Flugbetriebs auf die Mitarbeitenden habe und entschuldige sich bei den Kunden, die ihre Flüge nun nicht wie geplant antreten können.

Information für Kunden

Von der Einstellung des Flugbetriebs betroffene Fluggäste, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht haben, können sich zur Organisation einer Ersatzbeförderung direkt an ihren jeweiligen Reiseveranstalter wenden. Für Passagiere, die ihr Flugticket direkt bei Germania gekauft haben, besteht aufgrund der gültigen Gesetzeslage kein Anspruch auf Ersatzbeförderung.

Hoffnung bis zuletzt

Anfang Januar war bekannt geworden, dass die in Berlin ansässige Fluggesellschaft mit mehr als 30 Mittelstreckenjets in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Das Management begründete das unter anderem mit den stark gestiegenen Kerosinpreisen im vergangenen Sommer, der Abwertung des Euro zum US-Dollar, aber auch erheblicher Verzögerungen bei der Einflottung von Fluggeräten sowie einer ausserergewöhnlich hohen Anzahl technischer Serviceleistungen an der Flotte das Unternehmen wegen.

Vor etwa einer Woche teilte ein Unternehmenssprecher mit, dass Germania seinen Mitarbeitern bisher noch kein Januargehalt gezahlt habe. Die Schweizer Germania, die von der Insolvenz nicht betroffen ist, hatte hingegen erklärt, die Löhne in der Schweiz vom Januar seien ordnungsgemäss ausgezahlt worden. Noch am Montag hatte es einen Bericht über eine Investorengruppe aus Nordrhein-Westfalen gegeben, der hoffen liess. Leider vergeblich.

30-jährige Geschichte geht zu Ende

Germania wurde 1986 als Nachfolger der Kölner Fluggesellschaft Special Air Transport gegründet. Nach eigenen Angaben transportiert die Airline jährlich mehr als vier Millionen Passagiere auf der Kurz- und Mittelstrecke von 18 Flughäfen aus. Zuletzt waren 37 Maschinen im Einsatz.