Vor 50 Jahren fliegt am 2. März erstmals ein Flugzeug, wie es die westliche Welt noch nicht gesehen hat. Der französische Concorde-Prototyp 001 hebt in Toulouse zum halbstündigen Flug ab. Das Fahrwerk bleibt aus Sicherheitsgründen die ganze Zeit über ausgefahren. Beide Testpiloten und der Flugingenieur wollen kein Risiko eingehen. Auf lediglich 10'000 Fuss steigt die Maschine. Die Geschwindigkeit bleibt bescheiden unterhalb von 300 Knoten. Nach einer knappen halben Stunde ist es schon vorbei. Bei der Landung wird ein Bremsfallschirm nach dem Aufsetzen ausgelöst, um auf Nummer sicher zu gehen.

Revolution in der zivilen Aviatik

Der erste Flug am 2. März 1969 markiert  eine Revolution in der zivilen Aviatik. Denn das Gemeinschaftsprojekt benötigt zwar noch sieben Monate, bevor erstmals Überschall in der Flugerprobung erreicht wird und weitere sechseinhalb Jahre Entwicklungszeit bis zum Linieneinsatz. Aber ab Ende Januar 1976 ist die Concorde das schnellste und modernste Transportmittel der Welt. In den ersten Monaten geht es im Linienbetrieb zunächst von Paris nach Rio de Janeiro oder von London nach Bahrein. Ab Mitte 1976 darf Washington angeflogen werden, erst ab November 1977 auch New York.

Das bittere Ende

Am 25. Juli 2000 kommt es zur Tragödie. Die Air-France-Concorde rollt beim Start in Paris über das zuvor von einer DC-10 verlorene Metallteil der Schubumkehr. Dieses schlitzt einen Reifen auf. Bruchstücke treffen die Tragfläche. In einem der Tanks entsteht ein Treibstoffleck, die Maschine fängt Feuer. Zwei Turbinen verlieren daraufhin stark an Leistung. Sie wird unkontrollierbar. Beim Absturz sterben 109 Passagiere und Crewmitglieder an Bord sowie vier Menschen am Boden. Alle Concorde werden gegroun-det. Dennoch gibt es ein Comeback ab Herbst 2001, nachdem die Tanks durch Kevlarplatten besser gegen hochfliegende Teile geschützt und verstärkte Reifen montiert werden. Es ist ein letztes Aufbäumen, denn nun gehen die Buchungszahlen wegen der Terroranschläge von «Nine-Eleven» zurück. Steigende -Kerosinpreise verstärken ihre Unwirtschaftlichkeit. Deshalb werden bis Herbst 2003 alle verbliebenen 14 Exemplare von British Airways und Air France ausgemustert und zusammen mit vier Prototypen an Museen weltweit verteilt.

Am 26. November 2003 landet letztmals eine Concorde am einstigen britischen Herstellerwerk Filton bei Bristol. Es ist das zumindest vorläufige Ende der Ära des zivilen Überschallflugs.

Die ausführliche Reportage über die Concorde lesen Sie in der nächsten Ausgabe von «Cockpit» – ab dem 15. März im Briefkasten oder an jedem guten Kiosk.