Die irische Kommission für die Streitkräfte hat dem bündnisfreien Land empfohlen, einen modernen Kampfflugzeugtyp als Teil einer breiteren Palette von vorgeschlagenen militärischen Beschaffungsvorschlägen einzusetzen. In ihrem am 9. Februar veröffentlichten Bericht sagt die Kommission, dass das Irish Air Corps (IAC) für sich selbst eine Luftkampf- und Abfangfähigkeit durch «eine Staffel» von Kampfjets erwerben sollte.

«Die Luftwaffe sollte aus einer Struktur bestehen, die eine moderne und ausgewogene Flotte von Luftfahrzeugen unterhalten und verwalten kann. Für den Fall, dass wie empfohlen eine primäre Luftradarfähigkeit eingeführt wird, sollte der Chef der Luftwaffe für die Aufrechterhaltung eines anerkannten Luftbildes verantwortlich sein, um sicherzustellen, dass der irische territoriale Luftraum und der irisch kontrollierte Luftraum vollständig überwacht werden und dass Verstösse gegen die irische Souveränität erkannt werden und darauf reagiert wird», heisst es im Bericht.

Keine tragfähige Luftverteidigungsfähigkeit

Das Irish Air Corps (IAC) verfügt über keine tragfähige Luftverteidigungsfähigkeit. Der einzige «Kampfbestand» ist auf acht Pilatus PC-9M Turboprops beschränkt. «In Bezug auf den Luftkampf ist sich die Kommission bewusst, dass der bestehende PC-9-Flugzeugtyp, der in erster Linie als hauptsächliches Pilotenausbildungsflugzeug des irischen Air Corps fungiert, eine sehr begrenzte Luft-Luft- und Luft-Boden-Kapazität bieten kann, und diese Flotte soll 2025 zudem ersetzt werden», steht weiter im Bericht.

Die Luftverteidigungsanforderungen des Landes werden Berichten zufolge von der britischen Royal Air Force (RAF) erfüllt, die dank eines – nicht veröffentlichten – Abkommens, das nach dem Anschlag vom 11. September 2001 in den USA unterzeichnet wurde, in den irischen Luftraum «eindringen» darf, um sogenannte «Renegades», die nicht kommunizieren oder unklare Flugpläne vorlegten, abzufangen und zu identifizieren bzw. abzudrängen (etwa bei Staatsluftfahrzeugen zwecks Protest bei einer Regierung) oder sogar zur Landung zu zwingen. Mit Hubschraubern oder Truboprop-Trainern sei dies halt einfach nicht möglich...

Nun also scheint ein Umdenken stattzufinden. Für die Aufgabe der Luftraumüberwachung durch eine neue irische Luftwaffe als geeignet bezeichnet wurden Flugzeugtypen wie der italienische M346FA, die koreanische FA-50 bis hin zum Saab Gripen aus Schweden. Ebenfalls genannt wurde der Typ F-16. Der Anstieg der russischen Luftaktivität über dem Nordostatlantik erregte im März letzten Jahres Aufmerksamkeit. Zuvor hatte es jedoch noch weitere derartige Vorfälle gegeben.