Gestartet ist die israelische Raumsonde am heutigen 22. Februar 2019 ab dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral. Die israelische Nonprofit-Organisation SpaceIL, die hinter dem Projekt steht, will unter anderem einen Prototyp für künftige kommerzielle Mondlandungen schaffen. Der Bau der Sonde hat umgerechnet 84 Millionen Euro gekostet. Das Geld kam primär von privaten Spendern.
«Beresheet» – der Name der Sonde – ist die hebräische Bezeichnung des 1. Buch Mose (Genesis) in der Bibel.
Israel fliegt mit Falcon-9 zum Mond
Bemannte und unbemannte Mondlandungen finden seit 1966 statt. So war «Luna 9», eine sowjetische Sonde erstmals auf dem Mond gelandet. Noch im selben Jahr startete die NASA ihre erste Mondmission mit der Sonde «Surveyor1».1969 erfolgte die erste bemannte Landung mit «Apollo 11», der sich weitere Landungen anschlossen. China setzte schliesslich 2013 die Sonde «Chang’e-3» ab, die nach der Landung auf dem Mond den Rover «Yutu» in Bewegung setzte.
Das neuste Unterfangen aus Israel wurde durch die Verwendung einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens Space X möglich, das Tesla-Chef Elon Musk gehört. 450 Tonnen Treibstoff, bestehend aus Kerosin und flüssigem Sauerstoff, waren erforderlich, um die Rakete mit ihrer Nutzlast zunächst in den Orbit zu bringen. Die erste Raketenstufe, die wiederverwendet werden soll, landete anschliessend wie geplant auf einer schwimmenden Landeplattform im Atlantik. 30 Minuten nach dem Start wurde die Raumsonde von der Rakete abgekoppelt. Mit an Bord sind ein indonesischer und ein US-Satellit.
Zeitkapsel fliegt mit auf den Mond
Die Landung auf dem Mond soll erst am 11. April erfolgen. Zum Vergleich: «Apollo 11» brauchte damals 8 Tage für die Reise zum Mond. Die längere Flugzeit beruht auf der unterschiedlichen Entfernung Erde-Mond und der Art der Flugbahn.
An Bord der 600 Kilogramm schweren, unbemannten Sonde, die etwa die Grösse einer Spülmaschine hat, soll sich neben wissenschaftlichen Gerätschaften auch eine Zeitkapsel befinden. In ihr befinden sich Speichermedien, die für Israel besonders bedeutsame Dokumente und Werke beinhalten. Darunter ist auch eine hebräische Bibel, die auf einem Träger in Münzgrösse gespeichert ist.
Neben dem Aufstellen der israelischen Flagge werden auch Messungen des sehr schwachen Magnetfeldes durchgeführt. Die Untersuchungen sollen unter anderem der Erforschung des Mondes und seiner Entstehung dienen.
Als weiteres Missionsziel wird angegeben, junge Menschen für die Weltraumforschung, Technologie und Ingenieurswissenschaften zu begeistern.
Für das kommende Jahr soll – ebenfalls unter der Verwendung einer Falcon-9-Rakete durch die privatfinanzierte Ptscientists – eine deutsche Mondmission mit zwei Rovern folgen. Hinter dieser Aktion stehen unter anderem AUDI und Vodafone.







