Zunächst möchte die Deutsche Lufthansa AG einen Minderheitsanteil erwerben. Optionen zum Kauf der verbleibenden Anteile sollen zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart werden. Das Unternehmen hat heute ein entsprechendes Angebot in Form einer Absichtserklärung beim italienischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (Ministero dell'economia e delle finanze) eingereicht. 

Italien ist wichtigster Markt

Die deutsche Gesellschaft begründet ihr Interesse an der ITA damit, dass Italien für die Lufthansa Group ausserhalb ihrer Heimatmärkte und nach den USA der wichtigste internationale Markt ist. Die stark exportorientiere italienische Wirtschaft sei auch für den Geschäftsreiseverkehr von grosser Bedeutung so Lufthansa. Zudem gilt das Land bei Ferienreisenden bliebt.

Wird ITA ein Teil der Lufthansa Group?

Im Falle der beidseitigen Unterzeichnung dieser Absichtserklärung würden die weiteren Verhandlungen und Gespräche exklusiv geführt, schreibt die Lufthansa. Insbesondere die Ausgestaltung einer möglichen Beteiligung, die kommerzielle und operative Einbindung der ITA in die Lufthansa Airline Group und die sich daraus ergebenden Synergien würden bei den Gesprächen im Zentrum stehen. Bei einem Vertragsabschluss stünde die Umsetzung der Transaktion unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden, so die Lufthansa.

ITA braucht Finanzspritze

Die Reaktion des Corriere della Sera lässt darauf schliessen, dass man in Italien über die Beteiligung nicht undankbar wäre. So sollen vor einige Wochen ebenfalls Gespräche mit Air France-Delta Air Lines stattgefunden haben. Doch weder dieses Gespann noch die MSC, welche vor einem Jahr mit Lufthansa gemeinsam bei ITA einsteigen wollten, liessen wieder von sich hören. Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass die ITA im vergangenen Jahr täglich eine Million Euro an Liquidität verbrannt hat und eine weitere öffentliche Kapitalerhöhung von 250 Millionen aussteht. «Die 300 Millionen der Lufthansa würden also eine Cash-Position stärken, die am 31. Dezember bei knapp über 500 Millionen lag», so der Corriere.