Wie überlebt man auf einem anderen Planeten? Wo errichtet man eine Weltraumbasis? Welche Möglichkeiten bieten sich, die dortigen natürlichen Ressourcen zu nutzen und exzessive Transportkosten zu vermeiden? Das sind zentrale Fragen, welche beantwortet werden müssen, bevor man Menschen auf einen anderen Himmelskörper schickt. Es sind jedoch auch Fragen, die sich stellen, wenn das Limit der Erde erreicht wurde. Wie können wir unser Leben auf der Erde auf eine intelligente und verantwortungsvolle Weise verbessern? 

Zwölf Projekte für einen gemeinsamen Zweck

Das sind die Fragen, welche die 12 Studententeams aus 9 verschiedenen Ländern seit einem Jahr beschäftigen. Vom 16. bis 25. Juli werden sie ihre Projekte während einer Feldkampagne in Luzern vorstellen und austesten. Zu diesem Anlass kann das Publikum so einige geniale Technologien entdecken, wie beispielsweise einen Roboter, der eigenständig Gemüse pflanzen und ernten kann, oder einen Rover, der Treibstoff und Trinkwasser aus Mond-Eis gewinnen kann. Die Stadt Luzern wird ebenfalls kurzzeitig Gastgeberin für eine Gruppe von Entdeckungsrobotern sein und ein aufblasbares Mondhabitat beherbergen. 

Die Projekte müssen fernsteuerbar sein, damit Weltraumerkundigungsmissionen nachgestellt werden können, wo Roboter von einer Weltraumbasis aus gesteuert werden. Auf diese Weise kommunizieren die Studierenden vom Verkehrshaus aus mit ihren Prototypen auf dem Pilatus, genauer gesagt auf der Terrasse des Pilatus-Kulm und bei der Zwischenstation Krienseregg. Die Durchführung dieser Experimente ist möglich dank einer Infrastruktur, die eigens für den Anlass von der Hochschule Luzern und der Firma RheinTec aufgestellt wurde. Um die Erd-Mond Bedingungen nachzuahmen, verfügt das aufgebaute System über eine künstliche Verzögerung von 2,5 Sekunden. 

Eine Plattform mit internationaler Tragweite

IGLUNA ist Teil der ESA_Lab@ Initiative, die ins Leben gerufen wurde, um eine Drehscheibe für Innovation mit Universitäten und Forschungsorganisationen zu schaffen. Ziel ist es, die Weltraumakteure von heute und morgen zu verbinden und eine nützliche, dynamische und verantwortungsvolle Weltraumforschung zu fördern. Mehrere bekannte Persönlichkeiten aus dem Raumfahrtbereich werden die Projekte der Studierenden vor Ort und online begutachten. Der ehemalige deutsche ESA-Astronaut Thomas Reiter wird die Teams am Samstag, 24. Juli besuchen und um 18.15 Uhr im Verkehrshaus die Zukunft der Europäischen Weltraummissionen in einer öffentlich zugänglichen Gratisvorstellung präsentieren.

Vertreter der ESA und des Swiss Space Office

Claude Nicollier, der bis zum heutigen Tag einzige Astronaut der Schweiz, wird die Projekte in Luzern entdecken. Zusätzlich wird Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) am Montag, 19. Juli an einem Online-Meeting der Teams teilnehmen. Und nicht zuletzt werden mehrere Vertreter der ESA und des Swiss Space Office, der für Raumfahrtbelange verantwortlichen Abteilung des SBFI, bei IGLUNA in Luzern oder online dabei sein, um mehr über die Technologien der Zukunft zu erfahren.

Öffentlichkeit ist eingeladen

Insgesamt sind acht von zwölf Team nach Luzern gereist. Die restlichen vier mussten aufgrund der aktuellen Reiseeinschränkungen in ihrem Heimatsland bleiben. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, bis zum 25. Juli die Studenten zu treffen und täglich ihre Projekte im Verkehrshaus und auf dem Pilatus zu entdecken. Einige Veranstaltungen werden ebenfalls online übertragen.