Airbus Helicopters und GDAT, einer der bekanntesten Helikoptervermieter und -betreiber Chinas, haben im Rahmen des Staatsbesuchs einen Vertrag über 50 H160-Helikopter unterzeichnet. Es handelt sich um den grösste Einzelauftrag für die H160 auf dem zivilen und halbstaatlichen Markt seit der Vorstellung des Modells im Jahr 2015. Die beiden Unternehmen unterzeichneten ausserdem eine strategische Kooperationsvereinbarung, die sich unter anderem auf Support- und Serviceleistungen bezieht, um den langfristigen Erfolg der H160 in China zu gewährleisten.

Niederlassung in London

GDAT ist Chinas führender innovativer Dienstleister für die allgemeine Luftfahrt, der sich auf den Verkauf und das Leasing von Hubschraubern, auf Wartung und Modifikationen sowie auf Rettungsflüge und andere staatliche Dienstleistungen spezialisiert hat. Die Gruppe hat ihren Hauptsitz in Shanghai und verfügt über vier hundertprozentige Tochtergesellschaften in ganz China sowie über Betriebsstätten in Suzhou und Ningbo und eine Auslandsniederlassung in London.

Endomontage-Anlage für A320

Im Beisein des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron unterzeichnete Airbus-CEO Guillaume Faury mit der Tianjin Free Trade Zone Investment Company Ltd. und der Aviation Industry Corporation of China Ltd. eine Vereinbarung zur Erweiterung der Endmontagekapazität für die A320-Familie durch eine zweite Linie am Standort Tianjin. Die Vereinbarung trägt dazu bei, dass Airbus im Jahr 2026 in ihrem weltweiten Produktionsnetzwerk eine Gesamtproduktionsrate von 75 Flugzeugen pro Monat erreichen kann.

Vier Standorte

Derzeit verfügt Airbus weltweit über vier Endmontagestandorte für die A320-Familie: Hamburg (Deutschland), Toulouse (Frankreich), Mobile (USA) und Tianjin (China). Die Endmontagelinie in Tianjin (FAL Asia) wurde 2008 in Betrieb genommen und hat bis heute über 600 Flugzeuge der A320-Familie montiert. Im März 2023 wurde das erste Flugzeug des Typs A321neo ausgeliefert, womit eine neue Ära der erweiterten Produktionsflexibilität der A320-Familie eingeleitet wurde.

Kauf von 160 Verkehrsflugzeugen

Darüber hinaus unterzeichnete Airbus mit der China Aviation Supplies Holding Company (CAS) einen Rahmenvertrag über den Kauf von 160 Airbus-Verkehrsflugzeugen. Darin enthaltne sind frühere Ankündigungen über die Bestellung von 150 Flugzeuge der A320-Familie und 10 Bestellungen von Grossraumflugzeugen des Typs A350-900.

Mehr als 5 Prozent Wachstum pro Jahr

Für die nächsten 20 Jahre wird für China ein jährliches Wachstum des Luftverkehrs von 5,3 % prognostiziert, deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von 3,6 %. Dies wird bis zum Jahr 2041 zu einem Bedarf an 8420 Passagier- und Frachtflugzeugen führen, was mehr als 20 Prozent des weltweiten Gesamtbedarfs an rund 39’500 neuen Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren entspricht.

SAF-Premiere

Im Einklang mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unterzeichneten Airbus und die China National Aviation Fuel Group (CNAF) ausserdem eine Absichtserklärung zur Intensivierung der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit bei der Produktion, wettbewerbsfähigen Anwendung und Formulierung gemeinsamer Standards für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF). Bereits im September 2022 hatten Airbus und CNAF vertraglich vereinbart, kommerzielle Flüge und Auslieferungsflüge in China zu unterstützen, die mit SAF betrieben werden. Bis Ende März wurden 17 Auslieferungsflüge und ein erster kommerzieller Flug von den beiden Partnern unterstützt. Ziel dieser neuen Kooperationsvereinbarung ist die Optimierung der SAF-Lieferkette durch Diversifizierung der Quellen und Steigerung der SAF-Produktion mit dem Ziel, bis 2030 10 Prozent SAF zu verwenden.

50 Prozent Airbus

Airbus betrat den chinesischen Markt mit Verkehrsflugzeugen vor fast 40 Jahren, im Jahr 1985, als erstmals eine A310 an China Eastern Airlines ausgeliefert wurde. Bis zum Ende des ersten Quartals 2023 wird die Airbus-Flotte in China auf über 2100 Flugzeuge anwachsen, was mehr als 50 Prozent des Marktes entspricht.