Die Vereinigung der militärischen und der zivilen Flugsicherungsdienste im Jahre 2001 zu einer einzigen Organisation gehört zu den Meilensteinen in der Geschichte von Skyguide. Entsprechend ist die Flugsicherungsdienstleisterin seit 2001 in Meiringen tätig. Derzeit beschäftigt Skyguide dort sieben voll ausgebildete Flugverkehrsleiter, drei von ihnen in einem Teilzeitpensum über 60 Prozent sowie zwei Auszubildende.

Bewirtschaftung Luftraum

Starts und Landungen sind in Meiringen mit wenigen Ausnahmen nur Luftfahrzeugen der Schweizer Luftwaffe gestattet. Die Arbeit der Fluglotsen auf dem Militärflugplatz Meiringen konzentriert sich aber nicht nur auf Starts und Landungen militärischer Luftfahrzeuge, sondern auch auf die Bewirtschaftung des zugewiesenen Luftraums, der sich bis zu einer Höhe von 3600 Meter im Gebiet zwischen Niederhorn und Susten erstreckt. Jedes Flugzeug, das in diesen Luftraum einfliegt, muss mit den ATC's in Meiringen Kontakt aufnehmen. Diese erteilen die Freigabe und koordinieren den Durchflug durch die Zone.

Enges Vertrauensverhältnis

Skyguide unterhält in Meiringen fünf Arbeitsplätze, davon zwei auf dem Kontrollturm. Bei schlechtem Wetter lotsen die Flugverkehrsleitenden aus dem Radarraum. Sie unterstützen die Piloten per Funk mit sogenannten Precision Approaches. Die Piloten müssen den Flugverkehrsleitern im engen Haslital vollumfänglich vertrauen. Dieses Vertrauensverhältnis zwischen Skyguide-Mitarbeitenden und Piloten werde auch gepflegt, beispielsweise mit Crew-Resource-Management-Training, erläutert Alex Bristol, CEO von Skyguide. Die Skyguide-Mitarbeitenden auf den Militärflugplätzen gehören mit zur Familie der Luftwaffe.

Skyguide baut

Nachdem 2017 das Skyguide-Gebäude auf dem Flugplatz Meiringen komplett renoviert und erweitert wurde und 2018 ein neuer Radarraum eingerichtet wurde, steht nun das Projekt Tower-Harmonisierung an. Dabei werden an sämtlichen Militärflugplätzen die Arbeitsplätze im Tower neu ausgestattet, so dass sie an allen militärisch genutzten Flugplätzen identisch ausgerüstet sind. Rasch wurde klar, dass dies mehr Platz bedingt. Deshalb wird nun auch in Meiringen ein neuer Turm gebaut.

Provisorium am Rollweg

Seit April arbeiten die Flugverkehrsleiter in einem mobilen Towergebäude am Rollweg. Eine neue Perspektive für die Fluglotsen, die nun viel tiefer sitzen. Das Provisorium ist zweckmässig, und es soll auch an weiteren Flugplätzen zum Einsatz kommen, an denen neue Tower gebaut werden. Nicht nur der beengten Verhältnisse wegen freuen sich die Flugverkehrsleiter in Meiringen auf den bevorstehenden Umzug in die neue Kanzel. Sie erhoffen sich auch bessere klimatische Verhältnisse. Diese liessen im alten Tower zu wünschen übrig, weil die Klimaanlage nicht richtig zum Funktionieren gebracht werden konnte. Bis der neue Tower betriebsbereit ist, wird der Verkehr am Flugplatz und in der TMA Meiringen vom rot-weiss gestreiften Provisorium aus gelotst.