Eigentlich hätte Russlands Mehrzweck-Labormodul «Nauka» schon seit 2007 in Betrieb genommen werden sollen. Budgetprobleme wie auch technische Probleme führten aber immer wieder zu Verzögerungen. Selbst nach dem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan am 21. Juli kam es zu Schwierigkeiten mit dem Antrieb, die von den Kontrolleuren in Moskau behoben werden mussten.

Keine Gefahr für ISS-Besatzung

Nach dem Andocken des Mehrzweck-Labormoduls (MLM) mit dem Namen Nauka an die Internationale Raumstation um 9:29 Uhr EDT führten russische Kosmonauten an Bord der Raumstation Leckprüfungen zwischen Nauka und dem Servicemodul durch. Um 12:45 Uhr bemerkte das Flugkontrollteam, dass die MLM-Triebwerke ungeplant gezündet wurden, wodurch die Station aus der Orientierung geriet. Die Bodenteams haben die Lagekontrolle wiedererlangt und die Bewegung der Raumstation konnte stabilisiert werden.

Wie die Nasa schreibt, habe für die Besatzung zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden. Die Flugkontrolleure in der Mission Control Houston überwachen den Zustand der Raumstation. Nach diesem Zwischenfall hat sich die NASA entschieden, den auf den 30. Juli vorgesehenen Start zur zweiten Testmission des CST-100 Starliners von Boeing um einige Tage, voraussichtlich auf den 3. August, zu verschieben. Die Teams sollten Zeit erhalten, um zu verstehen, was zum Ereignis geführt hat.