Die Folgen der Corona-Pandemie haben das Ergebnis von Swiss International Air Lines (Swiss) auch im Geschäftsjahr 2021 stark belastet. Dennoch konnte Swiss den operativen Verlust gegenüber Vorjahr dank der eingeleiteten Transformation und umfassender Kostensparmassnahmen deutlich reduzieren. Zudem profitierte Swiss von einer Erhöhung des Angebots vor allem in den Sommermonaten sowie einer weiterhin sehr starken Frachtnachfrage. Mit CHF - 427,7 Mio. ist der operative Verlust um rund ein Drittel geringer ausgefallen als noch im Vorjahr (2020: CHF - 653,8 Mio.). Die operativen Erträge lagen im Geschäftsjahr 2021 bei CHF 2,10 Mrd. und haben sich damit gegenüber Vorjahr um 13,7 Prozent verbessert (2020: CHF 1,85 Mrd.). Dennoch lagen sie unter der Hälfte des Vorkrisenniveaus von 2019. 

Ergebnissteigerung gegenüber Vorjahr im vierten Quartal

Erwartungsgemäss ist es im vierten Quartal saisonbedingt nicht möglich gewesen, an die schwarzen Zahlen des dritten Quartals anzuknüpfen. Dennoch konnte Swiss das operative Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode substanziell verbessern, es lag bei CHF - 36,3 Mio. und damit über CHF 200 Mio. über dem Vorjahreswert (Q4 2020: CHF - 239,1 Mio.). Im selben Zeitraum konnte Swiss den operativen Ertrag deutlich steigern. Er betrug CHF 734,6 Mio. und hat sich damit gegenüber Vorjahr mehr als verdoppelt (Q4 2020: CHF 310,9 Mio.).

Dieter Vranckx, CEO von Swiss, erläutert: «Mit der Transformation, die wir 2021 mit Erfolg angefangen haben, sind wir gut aufgestellt, um weiterhin erfolgreich am Markt bestehen zu können. Nun geht es darum, die Transformation weiterzuführen: In diesem Jahr liegen die Schwerpunkte darauf, unsere Kapazitäten im Vergleich zu 2019 auf bis zu 80 Prozent zu steigern sowie die Stabilität unseres Flugplans zu erhöhen.» 

Swiss verbessert Liquiditätssituation

Trotz der unerwartet langen Dauer der Krise hat Swiss dank eines strikten Kosten- und Cash-Managements zu keiner Zeit mehr als die Hälfte des zu 85 Prozent vom Bund verbürgten Bankenkredits in Höhe von CHF 1,5 Mrd. in Anspruch genommen. Zudem konnte der gezogene Betrag gegen Jahresende zunehmend reduziert werden. 
Markus Binkert, CFO von Swiss, erläutert: «Dank der Restrukturierung können wir nachhaltig CHF 500 Millionen Kosten einsparen. Zudem ist es uns gelungen, im Laufe des Jahres den Geldabfluss zu stoppen und über das gesamte Jahr sogar einen positiven Cashflow zu erwirtschaften. Damit haben wir gute Voraussetzungen für die finanzielle Erholung von Swiss geschaffen.»

Zunahme bei den Passagierzahlen

Im Jahr 2021 beförderte Swiss knapp sechs Millionen Passagiere, 22,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Total führte Swiss 56.372 Flüge durch, was einem Zuwachs um 17,3 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht. Auf dem gesamten Streckennetz hat Swiss im Jahr 2021 insgesamt 22,7 Prozent mehr Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) stieg im selben Zeitraum um 15,2 Prozent. Der Sitzladefaktor betrug durchschnittlich 54,4 Prozent und lag damit um 3,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Auf Europastrecken lag er weiterhin deutlich über dem Wert der Langstrecke.

Mit Transformationsprogramm «reach» auf Kurs

Um den aus der Corona-Pandemie resultierenden strukturellen Veränderungen im Markt zu begegnen, hat Swiss 2021 ein umfassendes Transformationsprogramm namens «reach» eingeführt. Im Zuge dessen reduziert Swiss die Flotte um rund 15 Prozent und baute bis Ende des Jahres planmässig rund 1.700 Vollzeitstellen ab, wovon zwei Drittel über freiwillige Massnahmen und durch natürliche Fluktuation erfolgten. Investitionen in das Produkt, wie die Einflottung der Airbus A320neo oder die Einführung der Premium Economy, bilden neben innovativen Nachhaltigkeitsprojekten weitere zentrale Pfeiler des Transformationsprogrammes. Hinzu kommen umfangreiche Netzwerkoptimierungen, um das Freizeit- und Geschäftsreiseangebot in enger Abstimmung mit Edelweiss noch flexibler gestalten zu können. «Wir sind auf Kurs, unser Unternehmen bis 2023 den veränderten Gegebenheiten anzupassen und die Wettbewerbsfähigkeit von Swiss nachhaltig wiederherzustellen», zeigt sich Vranckx zufrieden.