Zum 100. Mal begeisterte das Seenachtfest Rapperswil-Jona vom 9. bis 11. August seine Besucherinnen und Besucher und bot ihnen eine Weltneuheit: Neben den imposanten Displays der Schweizer Armee gab es erstmals eine fast lautlose Darbietung von sechs Elektroflugzeugen. Mit Unterstützung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt konnte das sogenannte eFORCE-Projekt einen nachhaltigen Blick auf die Zukunft der Luftfahrt eröffnen, wie das OK mitteilt.
Weltrekord: Die grösste Anzahl e-Flugzeuge im Formationsflug
Dass beim Seenachtfest eine Flugshow stattfindet, hat eine lange Tradition. Anlässlich des Jubiläums hat sich aber eine wichtige Sache geändert: Zusätzlich zu den beliebten Displays der Schweizer Armee haben sich sechs fast lautlose E-Flugzeuge über dem Zürisee zu einer Formation zusammengefügt und eine Flugvorführung präsentiert. So flogen die sechs Flugzeuge die Form eines Herzen nach und zeigten mehrere Überkreuzungen. Die intensive Vorbereitung und das Training der Piloten, darunter aktive und ehemalige Militärpiloten der schweizerischen Luftwaffe, mündeten in einem unvergesslichen Moment für die fast 75’000 Besucher des Seenachtfests. Mit einer Spannweite von 10,5 Metern und knapp 600 kg Gewicht haben die E-Flugzeuge den Weltrekord «Largest number of e-Aircraft in formation airborn at once» von «Official World Records» bestätigt bekommen. «Das eFORCE-Projekt bedeutet einen kleinen, aber wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Luftfahrt», so Morell Westermann, Initiator der Airshow.
Herausforderungen am Boden
Das eFORCE-Projekt war allerdings nicht nur eine akktraktive Vorführung, sondern trug auch zur wissenschaftlichen Forschung bei. Die Trainingsflüge wurden von einem Helikopter aus gefilmt, um wertvolles Videomaterial der seltenen Formationsflüge für die Entwicklung zukünftiger autonomer Flugsteuerungssysteme zu gewinnen. Gleichzeitig offenbarte das Projekt aber auch infrastrukturelle Herausforderungen: Die Ladeinfrastruktur für Elektroflugzeuge ist auf vielen Flugplätzen praktisch inexistent. Damit die sechs Elektroflugzeuge gleichzeitig geladen werden konnten, wurde ein 200 kWh Batteriespuffer-Speicher eingesetzt, der trotz der limitierten Anschlussleistung des Flugplatzes an das Stromnetz, die benötigte Ladeleistung für die Flugzeuge zur Verfügung stellte.






