Die neuen 63 Fuss mal 20 Fuss (19 Meter mal 6 Meter) grossen Solarzellenfelder werden zusammen mehr als 120 Kilowatt Strom aus Sonnenenergie erzeugen. Das entspricht mehr als dem Bedarf von 40 durchschnittlichen US-Haushalten. In Kombination mit den acht ursprünglichen, grösseren Arrays wird diese fortschrittliche Hardware eine 20- bis 30-prozentige Steigerung der Leistung bieten und dazu beitragen, die Fähigkeiten der Station für die kommenden Jahre zu maximieren. Die Solaranlagen werden die ISS mit Strom versorgen, um ihre Systeme und Geräte aufrechtzuerhalten und die verfügbare Elektrizität zu erhöhen, um eine Vielzahl öffentlicher und privater Experimente und Forschungen in der einzigartigen Mikrogravitationsumgebung der Station weiterzuführen.
«Wenn es um bahnbrechende Forschung und technologische Entwicklung geht, läuft die Raumstation derzeit auf Hochtouren», sagte John Mulholland, ISS-Vizepräsident und Programmmanager bei Boeing. «Diese Solarzellenfelder, zusammen mit anderen kürzlichen Upgrades des Energiesystems der Station und der Datenübertragungsgeschwindigkeit, werden sicherstellen, dass die ISS für die kommenden Jahrzehnte ein Inkubator und Geschäftsmodell im kommerziellen Raumfahrt-Ökosystem bleibt. Der Zugang zu diesem einzigartigen Labor wird sich weiterhin auszahlen, wenn Forscher die Herausforderungen der zukünftigen Erforschung des Weltraums untersuchen und Entdeckungen machen, die das Leben auf der Erde verbessern.»
Betrieb bis über 2030 möglich
Die meisten ISS-Systeme, einschliesslich der Kommunikationssysteme, Batterien und Gestelle für wissenschaftliche Geräte, wurden aufgerüstet, seit im November 2000 die kontinuierliche Anwesenheit von Menschen auf dem Weltraumlabor begann. Zwei von Boeing hergestellte internationale Andockadapter wurden an der ISS angebracht, um kommerziellen Raumfahrzeugen das autonome Andocken an die Station zu ermöglichen. Boeing ist der Hauptauftragnehmer für die Aufrechterhaltung der ISS; die Studien des Unternehmens haben ergeben, dass die ISS über das Jahr 2030 hinaus sicher betrieben werden könnte, wenn die NASA und ihre internationalen Partner sich dafür entscheiden würden.
Leistungsstärkere Solarzellen
Die Struktur der neuen Solarzellenfelder wird von Deployable Space Systems, einem Unternehmen aus Santa Barbara, Kalifornien, hergestellt, einschliesslich des Behälters und des Rahmens, der sich entfaltet, um die Solarzellenfelder an ihrem Platz zu halten. Deployable Space Systems baute auch den Kanister, den Rahmen und die Solarzellen-Decke für einen Prototyp der neuen Solarzellenfelder, der im Juni 2017 erfolgreich an Bord der ISS getestet wurde.
Spectrolab, ein Boeing-Unternehmen mit Sitz in Sylmar, Kalifornien, produziert die XTJ Prime-Solarzellen der Solarzellenfelder, die zu den leistungsstärksten gehören, die jemals ins All geschossen wurden. Es sind dieselben Solarzellen, die das Boeing-Raumschiff CST-100 Starliner während des Flugs und beim Andocken an die ISS mit Strom versorgen. Spectrolab produzierte auch die ursprünglichen Solarzellen der Station sowie die Solarzellen, die auf dem Prototyp getestet wurden. «Die XTJ Prime Weltraum-Solarzellen sind viel effizienter als alle ihre Vorgänger und eignen sich zur Unterstützung der Spitzenforschung, die an Bord der Internationalen Raumstation durchgeführt wird», sagte Tony Mueller, Präsident von Spectrolab.