Die Untersuchung des Unfalles einer Junkers Ju 52, der sich im August 2018 ereignet hatte, stand im Jahr 2019 im Zentrum der Tätigkeiten der SUST im Bereich Aviatik. «In einem Zwischenbericht wurden Ende 2018 Sicherheitsdefizite festgehalten und Sofortmassnahmen empfohlen. Diese führten im Berichtsjahr zu einschneidenden Massnahmen der Aufsichtsbehörde», schreibt Pieter Zeilstra, Präsident der ausserparlamentarischen Kommission, im Editorial des Jahresberichts 2019 der Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST. Derzeit befindet sich laut SUST der Unfallbericht zum Ju 52-Absturz in der Vernehmlassung. Eine Veröffentlichung ist nicht vor Oktober 2020 zu erwarten. 

Weniger Unfälle bei der allgemeinen Luftfahrt

Neben einer im Vergleich zu früheren Jahren geringeren Anzahl von Unfällen und schweren Vorfällen im Bereich der allgemeinen Luftfahrt, ereigneten sich mehrere Triebwerkexplosionen bei den neu in der Schweiz registrierten Flugzeugen Airbus A220. Die Zwischenfälle ereigneten sich im Ausland und wurden deshalb von anderen Sicherheitsuntersuchungsstellen untersucht. Der Bereich Aviatik unterstützte diese Untersuchungen intensiv, um so rasch als möglich zu einer nachhaltigen Lösung dieses Problems beizutragen.

Erste Unfälle kommerziell einsgesetzter Drohnen

Im Jahr 2019 wurden die ersten beiden Unfälle von kommerziell eingesetzten Drohnen untersucht, wobei in beiden Fällen durch entsprechende Sicherheitsempfehlungen wichtige Sicherheitsdefizite dieser Luftfahrzeuge adressiert werden konnten, steht im Jahresbericht. Der erste Unfall eines elektrisch angetriebenen Flugzeuges in der Schweiz fand beträchtliches internationales Interesse, da diese ökologische Technologie auch in vielen Nachbarländern als zukunftsträchtig angesehen und gefördert wird. Dies hatte zur Folge, dass der Bereich Aviatik im engen Austausch mit anderen Behörden die ersten Erkenntnisse aus diesem Unfall teilen und damit zu einer Verbesserung der Sicherheit beitragen konnte, schreibt die SUST in ihrem Bericht.

Die SUST ist eine ausserparlamentarische Kommission. Sie untersucht Ereignisse in der Luftfahrt, im öffentlichen Verkehr und in der Seeschifffahrt. Die Untersuchungen bestehen aus einer unabhängigen Abklärung der technischen, betrieblichen und menschlichen Umstände und Ursachen, die zum Ereignis geführt haben. Die Untersuchungen haben ausschliesslich zum Ziel, die Sicherheit im Verkehrswesen zu verbessern, das heisst, ähnliche Zwischenfälle in der Zukunft zu verhüten. Die Berichte richten sich an Fachleute der betreffenden Branchen und an die interessierte Öffentlichkeit. Die Berichte richten sich explizit nicht an Strafverfolgungs- und Administrativbehörden.