Der SB>1 Defiant ist der Technologiedemonstrator, welches das Sikorsky-Boeing-Team für den Wettbewerb Future Long-Range Assault Aircraft (FLRAA) der US-Armee im Rahmen des Programms Future Vertical Lift der Armee anbietet und der die transformativen Fähigkeiten des Waffensystems Defiant X erprobt. Diesen entwickeln Lockheed Martin Sikorsky und Boeing als wendiges, manövrierfähiges Waffensystem, das doppelt so weit und doppelt so schnell fliegt wie der Black Hawk – und das auf der gleichen Einsatzfläche. Der Helikopter ermöglicht es den Besatzungen, niedrig und schnell durch komplexes Gelände zu fliegen. Damit soll die US-Armee in Zukunft Truppen und Fracht mit einer doppelt so grossen Reichweite wie die derzeitige Flotte transportieren können.

Erhöhte Manövrierfähigkeit

Defiant X ist mit der Sikorsky X2™-Technologie ausgestattet. Diese ermöglicht, bei hohen Geschwindigkeiten zu operieren und gleichzeitig die Handling-Eigenschaften bei niedrigen Geschwindigkeiten beizubehalten. Diese entscheidende Fähigkeit bietet den Piloten eine erhöhte Manövrierfähigkeit und Überlebensfähigkeit in Umgebungen mit hoher Bedrohung und ermöglicht es ihnen, die gegnerische Verteidigung zu durchdringen und sich gleichzeitig dem feindlichen Feuer zu entziehen. Das X2-Koaxialrotorsystem und der Schubpropeller des Defiant X ermöglichen ein hohes Mass an Manövrierfähigkeit im und um das Ziel herum, was ebenfalls direkt mit der Überlebensfähigkeit verbunden ist.

Erfolgreiche Testflüge

Seit Anfang Jahr hat der Locked Martin Sikorsky-Boeing SB>1 DEFIANT erfolgreich FLRAA-Missionsprofil-Testflüge absolviert, einschliesslich Landungen auf engem Raum und Tiefflugbetrieb. «Wir haben die Fähigkeit von Defiant, das FLRAA-Missionsprofil auszuführen, in vollem Umfang unter Beweis gestellt, indem wir 236 Knoten im Horizontalflug geflogen sind und dann den Schub am Propulsor reduziert haben, um schnell abzubremsen, als wir uns der begrenzten und nicht verbesserten Landezone näherten», sagte Bill Fell, leitender Defiant-Flugtestpilot bei Sikorsky und pensionierter U.S. Army Master Aviator. «Diese Art der Abbremsung auf gleicher Höhe ermöglichte es uns, das Situationsbewusstsein aufrechtzuerhalten und die Landezone während des gesamten Anflugs und der Landung zu überblicken, ohne die für Hubschrauber typische Abbremsung mit der Nase nach oben. Dieses begrenzte Gebiet war extrem eng, so dass wir den Sinkflug bis fast über dem Landeplatz verzögern mussten, um dann fast senkrecht abzusinken. Wir landeten Defiant mit geringem Aufwand genau auf dem Ziel, als wir in dieses enge Loch hinabstiegen und dabei den Abstand zu allen Seiten einhielten.»

Zu den Leistungen des Defiant gehören
Kurven mit mehr als 60 Grad Neigung.
Demonstration der missionsrelevanten Frachtkapazität durch das Heben einer 5.300 Pfund schweren externen Ladung des Guided Multiple Launch Rocket System.
Überschreiten von 245 Knoten im Horizontalflug.
Demonstration der Agilität der Stufe 1 bei niedriger Geschwindigkeit mit Fly-by-Wire-Steuerung.
Integration von Testpiloten der U.S. Army in das Defiant-Programm.
Basiert auf der mit dem Collier Award ausgezeichneten X2-Technologie.