Der schweizer Rüstungschef hat keinen einfachen Stand. Seine Vorgänger haben eingekauft, er muss dafür sorgen, dass geliefert wird. Etwa das Patriot-System zur bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite (Bodluv GR). Urs Loher weilte vom 1. bis 3. Oktober 2025 auf einem Arbeitsbesuch in den Vereinigten Staaten. Er traf sich im Pentagon in Arlington, Virginia mit Vertretern der Defense Security Cooperation Agency (DSCA) und dem Office of the Secretary of War for Policy (OSW(P)) zu Gesprächen über die weiteren Schritte im Projekt Bodluv GR.

Verlauf der Fachgespräche mit den Vertretern der US-Regierung

Auslöser für den Besuch war eine Mitteilung des US-Verteidigungsministeriums, welches das VBS Mitte Juli 2025 über eine angepasste Priorisierung der Auslieferungen von Patriot-Systemen und die mögliche Verzögerung für die Schweiz informierte. Beim Treffen wurden nun die Auswirkungen auf die Verträge und auf den Zahlungsplan diskutiert. Laut armasuisse konnten einige wichtige Punkte noch nicht zufriedenstellend geklärt werden. Die Schweizer Delegation betonte die Bedeutung der Patriot-Systeme für den Schutz der Schweiz vor Bedrohungen aus der Luft und die Wichtigkeit der baldigen Ausbildung der Truppe an den Systemen. 

US-Regierung prüft Optionen

Die US-Regierung prüft zurzeit Optionen, welche die Bedürfnisse verschiedener Staaten, welche Patriot-Systeme beschaffen, erfüllen und parallel dazu für die beteiligten Nationen die geringsten Beeinträchtigungen haben. Geprüft wird die Bildung einer Arbeitsgruppe, um die offenen Punkte für die Entscheidung zu den Optionen gemeinsam zu bearbeiten. Die Gespräche werden weitergeführt, wobei die US-Regierung in Aussicht stellte, der Schweiz in den nächsten Wochen genauere Angaben zu den Lieferterminen und allfälligen Mehrkosten zukommen zu lassen.