Während den verbleibenden zwei Tagen dieser Woche will die in finanziellen Nöten steckende Adria Airways eine Verbindung zu seinem wichtigsten Hub in Frankfurt aufrecht erhalten. Wie die Airline mitteilt, will sie an beiden Tagen Abendflüge auf der Strecke Ljubljana – Frankfurt – Ljubljana durchführen. Laut «Aerotime News Hub» habe die slowenische Zivilluftfahrtbehörde (CAA) beschlossen, das Air Operators Certificate (AOC) der Adria nicht zu entziehen. Die Fluggesellschaft könne noch mindestens eine Woche weiterfliegen. Mehrere Leasinggeber hätten aber offenbar bereits Leasingverträge mit der slowenischen Fluggesellschaft aufgrund unbezahlter Verpflichtungen gekündigt. Adria Airways stünden derzeit noch zehn Flugzeuge zur Verfügung: sechs Bombardier CRJ900-LRs und vier Saab 2000.

Adria Airways hat laut «Aerotime» nun bis zum 2. Oktober 2019, 23.59 Uhr (GMT+2) Zeit, um der CAA einen angemessenen Umstrukturierungs- und Businessplan vorzulegen. Wenn die Fluggesellschaft die erforderlichen Dokumente nicht vorlegen könne, werde ihr das AOC entzogen. Dies würde einem endgültigen Grounding gleichkommen. Adria Airways führt nach eigenen Angaben weiterhin Gespräche mit potenziellen neuen Eigentümern und Grosskreditgebern und will sich weiter für eine positive Lösung für alle einsetzen.

Lugano-Agno würde hart getroffen

Sollte Adria Airways endgültig gegroundet werden, wäre dies für den Flughafen Lugano-Agno zumindest vorläufig das Ende für die Linienverbindungen nach Zürich. Adria Airways führt diese Flüge im Codeshare für die Swiss vier Mal täglich durch. Würden die Linienflüge in Lugano wegfallen, sähe die Zukunft für den Flughafen düster aus. Denn auch die Lugano Airport SA benötigt eine Finanzspritze. Die Stadt Lugano als Eigentümerin des Flughafens hatte im vergangenen Frühling einen Plan mit einem Investitionsvolumen von rund  50 Millionen Franken präsentiert und der Staatsrat wollte die Eigenkapitalquote erhöhen.

Dem Tessiner Flughafen steht eine schwierige Zeit bevor, zumal die Strecke für die Swiss nicht rentiert und der Schweizer Carrier laut über eine Aufgabe der Strecke nachdenkt. Zu nah liegt der Flughafen Mailand-Malpensa, und mit der Neueröffnung des Ceneri-Tunnels Ende kommenden Jahres wird eine Zugfahrt von Lugano nach Zürich nur noch knapp zwei Stunden dauern.