Ab Lugano-Agno (LSZA) wird derzeit wird nur noch die Linie nach Zürich ab Lugano-Agno angeboten. Nach dem Konkurs der Darwin-Airline im Jahr 2017 brach die Verbindung nach Genf weg. Die Hoffnung, diese Linie wieder aufnehmen zu können, zerschlug sich, als auch die Berner Skywork als möglicher Carrier ihre Flugzeuge am Boden stehen lassen musste.

Investitionen und Kapitalerhöhung

Um dem Tessiner Regionalflughafen neuen Auftrieb zu verleihen, ergreift nun die öffentliche Hand entsprechende Massnahmen; ganz ähnlich wie dies auch für den Berner Airport vorgesehen ist. Ein in entsprechendes Gesetz ging kürzlich in die Vernehmlassung. Die Beteiligung des Kantons Bern soll um 5,7 Millionen Franken auf sechs Millionen Franken erhöht werden.

Damit auch Lugano-Agno wieder langfristige Perspektiven hat, sind verschiedene Massnahmen vorgesehen. Unteranderem soll neben Investitionen der Stadt Lugano im Umfang von rund 5 Millionen Franken auch eine Kapitalerhöhung stattfinden. Geplant ist, dass der Kanton Tessin soll seinen Anteil an der Lugano Airport SA (LASA) von 12,5 auf 40 Prozent aufstockt.

CFAC bescheinigt dem Flugplatz Zukunftspotenzial

Der Stadtrat von Lugano beruft sich in seiner Strategie auf einen Masterplan des Center for Aviation Competence (CFAC) der Uni St.Gallen, der dem Flugplatz Zukunftspotential einräumt. Gemäss Studie ist der Flugplatz Lugano – unter der Prämisse angemessener Massnahmen und Investitionen – in der Lage, eine rasche Beförderung zu den beiden nationalen Drehkreuzen Genf und Zürich zu gewährleisten und damit seine Rolle zur Unterstützung der Wirtschaft und des Tourismus auszubauen und schliesslich positive Ergebnisse zu verzeichnen.

Die Studie bestätigt ausserdem, dass Lugano-Agno eine entscheidende Rolle im kantonalen Mobilitätsnetz spielt, da sie eine Alternative zum Schienenverkehr darstellt und die nationale und internationale Anbindung an Wirtschafts- und Bildungsstandorte sicherstellt, aber auch für Tourismus, Kultur, Forschung und Nischenmärkte von Bedeutung ist.

Im Jahr 2017 waren ausserdem 1665 Arbeitsplätze (direkte, indirekte und induzierte) vom Flugplatz Lugano-Agno abhängig; eine Wertschöpfung von 195 Millionen Franken wurde generiert.

Vorrangige Ziele des Strategieplans

Der Strategieplan für den Flugplatz Lugano sieht unter anderem folgende Massnahmen vor, damit langfristig schwarze Zahlen garantieren werden können:

  • Gewährleistung der Einsatzbereitschaft
  • Konsolidierung und Ausbau der Linienflüge (u.a. sollen auch wieder Flüge nach Genf aufgenommen werden können)
  • Optimierung der Situation für die General Aviation
  • Durch den Bau eines neuen Terminals sollen die Einnahmen aus dem Bereich ausserhalb des direkten Luftverkehrs gesteigert werden

Das Betriebsmodell sieht die Realisierung des Projekts in Etappen vor: Die finanzielle Reorganisation des Unternehmens soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Im Jahr 2020 beginnt die zweite Phase, die u.a. Investitionen in Terminal und Vorfeld umfasst. Die dritte Phase, in der die Kapitalerhöhung stattfinden soll, ist für 2024 geplant.

Die Mitteilung der Stadt Lugano in Italienisch ist unter diesem Link nachzulesen.