Die Nachfrage nach Flugreisen übersteigt das höchste errechnete Nachfrage-Szenario des Amsterdamer Flughafens Schiphol für dieses Jahr. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt so angespannt wie nie zuvor. Diese Spannung ist in allen Bereichen des Luftfahrtsektors, von Flughäfen bis zu Fluggesellschaften, in den Niederlanden und in anderen Ländern zu beobachten. Jetzt begrenzt der Flughafen Schiphol seine Kapazitäten.

Falsche Planung?

Dazu schreibt der Flughafen, Schiphol habe bei der Planung für 2022 ein «hohes Szenario» zugrunde gelegt. Dieses Szenario geht von einem Anstieg um 34,5 Millionen Fluggäste aus: von 25,5 Millionen Fluggästen im Jahr 2021 auf 60 Millionen Fluggäste im Jahr 2022. Die erwartete Nachfrage für den kommenden Sommer übersteigt jedoch dieses hohe Szenario. In Kombination mit dem Mangel an Sicherheitspersonal kann Schiphol nicht alle Passagiere sicher und zuverlässig reisen lassen. 

Unterschiedliche Höchstzahl

Wie der Flughafen mitteilt, ist die Höchstzahl der abfliegenden Passagiere, die Schiphol pro Tag abfertigen kann, unterschiedlich. Am verkehrsreichsten Tagen im Juli sollen es 67’500 und im August bis zu 72’500 Passagiere sein. Ohne Intervention würde es zu unüberschaubaren Warteschlangen kommen, und viele Reisende würden ihre Flüge verpassen. 

«Wir nehmen diese Massnahme mit einem unguten Gefühl auf. Insbesondere nach den Auswirkungen von Corona wollen wir und alle unsere Partner nichts anderes, als alle Passagiere mit offenen Armen zu empfangen. In Schiphol ist in diesem Sommer vieles möglich, aber nicht alles. Diese Massnahme gewährleistet, dass die grosse Mehrheit der Passagiere sicher und zuverlässig von Schiphol aus reisen kann», sagt Dick Benschop, CEO des Flughafens Schiphol.

Flüge werden ausfallen

Alle Beteiligten werden sich bemühen, die Folgen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten, indem sie die Passagiere nach Möglichkeit umbuchen und die Flüge auf andere Flughäfen verlegen. Aufgrund dieser Einschränkung oder aus anderen Gründen werde es zu Flugausfällen kommen. 

«Sommergeld» fürs Personal

Schiphol und die Sicherheitsunternehmen bemühen sich intensiv um die Bindung von Personal und die Gewinnung und Ausbildung neuer Mitarbeiter. Der zwischen Schiphol und den Gewerkschaften geschlossene Sozialvertrag, der ein Sommergeld vorsieht, unterstützt dies. Schiphol arbeitet auch intensiv an der Verbesserung des Passagierflusses im Terminal. Die Wartungsarbeiten an der Start- und Landebahn in Aalsmeer werden vor Beginn der Sommerhochsaison abgeschlossen sein. Fluggesellschaften, Reiseveranstalter und Schiphol stimmen sich ständig ab, um einen reibungslosen Ablauf der Sommersaison zu gewährleisten.