Über 400 Einsätze hat die Balzner Basis der AP3 Luftrettung im ersten Betriebsjahr geflogen – über 90% davon waren Rettungen, immer mehr davon mit Winde oder Longline. Dies die Bilanz der AP3 Luftrettung. Einige Einsätze betrafen laut Mitteilung eine Liechtensteinerin oder einen Liechtensteiner. So behandelte die Rettungscrew einen älteren Landsmann in der Nähe von Vaduz, der aufgrund einer schweren Herzrhythmusstörung zusammengebrochen war. Nach erfolgreicher Defibrillation konnte er ins Kantonsspital Chur geflogen werden. Das AP3-Luftrettungsteam versorgte auch eine junge Liechtensteinerin, die mit dem Mountainbike stürzte und sich eine schwere Kopfverletzung zuzog. Dank der zügigen und kompetenten Erstversorgung konnte die Patientin mit einer guten Prognose in ein Traumazentrum geflogen werden.

Geschwindigkeit entscheidend

Die Geschwindigkeit, mit der eine Notfallversorgung vor Ort ist, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, Folgeschäden zu reduzieren. Ein schnell verfügbarer Rettungshelikopter rettet Leben, wie das eines Kleinkindes mit Atemstillstand in einem Dorf nahe der schweizerisch-liechtensteinischen Grenze. Wenige Wochen danach besuchte die dankbare Familie samt dem wieder vollständig genesenen Kleinkind die Rettungshelikopterbasis in Balzers. 

Rettungskette aus einer Hand organisieren

Die Einsätze zeigen eindrücklich, wie wichtig die zentralen Prinzipien einer optimalen Notfallversorgung sind: Geschwindigkeit und Angemessenheit durch das Prinzip «Next-best», Organisation der gesamten Rettungskette aus der Hand einer Einsatzzentrale und eine qualitativ hochstehende und sichere Erstversorgung. Die Notfallversorgung in der Schweiz und in Liechtenstein wird grundsätzlich über die 144-Notrufzentralen geführt, welche die professionellen Einsatzkräfte alarmieren. Die AP3 Luftrettung mit dem in Balzers stationierten Rettungshelikopter «Christoph Liechtenstein» ist Teil dieser Rettungskette, die aus vielen Beteiligten besteht, wie den Ersthelfern, der Polizei, Feuerwehr und luft- oder bodengebundenen Rettungsorganisationen. Die AP3Luftrettung wird einerseits direkt über die Einsatzzentralen im In-und Ausland aufgeboten, was einen deutlichen Zeitvorteil bringt und den Notrufzentralen bei der Einsatzführung den gesamten Überblick gewährleistet. Zusätzlich kann und wird das AP3-Luftrettungsteam auch über die Rega-Einsatzzentrale aufgeboten.

Einer der leisesten Helikopter

Der «Christoph Liechtenstein» selber ist eine fliegende Intensivstation. Seine medizinische Ausrüstung besteht aus modernster Technik: Beatmungsgerät, tragbare Defibrillator- und Monitoringeinheit, Sauerstoffflaschen, Spritzenpumpen und viele Medikamente. Der Airbus H 135 ist den europäischen Luftfahrtämtern zufolge einer der leisesten Rettungshelikopter, schreibt das Helirettungsunternehmen. Auch ist er der in der Luftrettung am meisten eingesetzte Helikoptertyp. Im ersten Betriebsjahr der AP3 Luftrettung waren vier von fünf Einsätzen Rettungsflüge, so genannte Primäreinsätze, bei denen es immer um «Gefahr an Leib und Leben» geht.

Ein Nachtflug pro Woche

90% der Einsätze der AP3 Luftrettung fanden ausserhalb der Nachtruhezeiten statt. Bisher erfolgten also rund 40 bis 50 Einsätze zwischen 22-6 Uhr, was einem Nachtflug pro Woche entspricht. In den Nachruhezeiten fliegt die AP3 Luftrettung nur HEMS-Einsätze (Helicopter Emergency Medical Services). Im ersten Betriebsjahr konnten die AP3 Luftrettung eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der Polizei etablieren und erfährt eine sehr positive Resonanz aus der Bevölkerung des Fürstentums, wie das Unternehmen mitteilt.

3-Personencrew rund um die Uhr einsatzbereit

Für den Einsatz des Helikopters «Christoph Liechtenstein» steht rund um die Uhr eine 3-Personencrew zur Verfügung: Je ein Pilot, Notarzt und Rettungssanitäter als HEMS-TC (Helicopter Emergency Medical Service Technical Crew Member). Der Rettungshubschrauber des Typs Airbus H 135 ist zudem mit einer Rettungswinde und einer Longline ausgestattet. Da Schnelligkeit bei einem Notfall das oberste Kriterium ist, ist die Crew nach Alarmierung in wenigen Minuten in der Luft, mit einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 250 km/h schnell im Einsatzgebiet. Als Notärztinnen und Notärzte sind laut AP3 Luftrettung  ausschliesslich erfahrene Fachärzte an Board.

AP³ Luftrettung stärkt Alpine Rettung im Vierländereck 
Die AP3 Luftrettung wurde 2017 gegründet und wird von drei Gesellschaften getragen: der Schweizer AAA Alpine Air Ambulance AG, der deutschen DRF Stiftung Luftrettung AG und der österreichischen ARA Flugrettung GmbH. Die Kooperationspartner bringen langjährige Erfahrung in der grenzüberschreitenden Luftrettung mit, ebenso im Betrieb von 24-Stunden Stationen, der Windenrettung und im Bereich Intensivtransport.