Es war ein Projekt mit Ausstrahlungskraft für den Flugplatz Grenchen und hätte eine Weiterentwicklung zum Schweizer Helikopter-Kompetenzzentrum mit Heli-Maintenance und modernsten Helikopter-Simulatoren für die Pilotenaus- und -weiterbildung bedeutet. 10 bis 15 neue Arbeitsplätze für Fachkräfte wären neu geschaffen worden. Nach positiver Evaluation des Standorts Flughafen Grenchen löste die Investorin und Bauherrin, Centaurium Aviation AG mit Sitz in Grenchen, im Jahr 2019 das Projekt aus und startete die Projektarbeiten. Nach positivem Abschluss aller Vorabklärungen reichte der Flughafen das Plangenehmigungsgesuch (Baugesuch) beim Bundesamt für Zivilluftfahrt ein. Doch es sollte anders kommen.

Widerstand aus Flughafenkreisen

Dem Projekt erwuchs Widerstand aus inneren Flughafenkreisen, welche als IG LSZG Einsprache erhoben, was eine erhebliche verfahrensrechtliche Verzögerung bewirkte. Die Plangenehmigung wurde zwar vor einer Woche erteilt, die Rechtsmittelfrist läuft noch. Die Bauherrschaft hat aber in der Zwischenzeit das Projekt einer eingehenden wirtschaftlichen Überprüfung unterzogen. «Seit der Projektauslösung im Jahr 2019 haben sich die Wirtschaftslage und die Rahmenbedingungen in der Luftfahrt und in der Bauwirtschaft grundlegend verändert. Diese Veränderungen wirken sich auf die künftige wirtschaftliche Tragbarkeit des Projekts negativ aus», teilen Flugplatz und Bauherrin in einer gemeinsamen Mitteilung mit. 

Projekt wird gestoppt

Die Bauherrin Centaurium Aviation AG entschied deshalb das Projekt zu stoppen und von dessen Ausführung trotz grosser Vorinvestitionen Abstand zu nehmen. «Centaurium Aviation AG bleibt jedoch auf Platz und wird ab dem Standort Grenchen weiterhin ihre Dienstleistungen im Bereich Helikopterverkauf, Maintenance, Compliance- und Aircraft- Management anbieten», heisst es in der Mitteilung. Sie werde ihr Leistungsangebot zudem weiter ausbauen. «Centaurium Aviation AG und der Flughafen Grenchen bedauern den Entscheid», schreiben sie weiter und danken der Bevölkerung, den Behörden von Stadt und Kanton, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt und den Nachbargemeinden für ihre Unterstützung und für ihre positive Haltung gegenüber dem Projekt.