Die Ariane 6 hob am 13. August um 2.37 Uhr MESZ (12. August um 21.37 Uhr Ortszeit) ab und brachte den vier Tonnen schweren Satelliten in den Orbit. Die Bestätigung, dass MetOp SG A1 wohlauf und in gutem Zustand ist, erfolgte um 4.47 Uhr MESZ, nachdem das Solarpanel ausgefahren worden war und somit die Stromversorgung des Satelliten gewährleistet ist.
Liefert Daten für Wettervorhersagen und Klimaanalysen
Aufbauend auf den Erfahrungen mit den MetOp-Satelliten der ersten Generation stellt die Mission der zweiten Generation (MetOp SG) die kontinuierliche Bereitstellung grundlegender Daten für globale Wettervorhersagen und Klimaanalysen sicher – mit erheblich verbesserten Kapazitäten. Die völlig neuartige MetOp SG-Mission besteht aus drei aufeinanderfolgenden Satellitenpaaren. Jedes MetOp SG-Paar besteht aus einem Satelliten des Typs A und einem Satelliten des Typs B, die jeweils eine Reihe unterschiedlicher, einander jedoch ergänzender bemerkenswerter Instrumente zur Erfassung einer breiten Palette von Beobachtungen mitführen. Bei diesem ersten Satelliten, MetOp SG A1, handelt es sich um einen Satelliten des Typs A, der das Sentinel 5-Spektrometer für Copernicus, die Erdbeobachtungskomponente des Weltraumprogramms der Europäischen Union, mitführt.
Der Satellit und seine Instrumentierung
Die MetOp SG-Mission besteht aus sechs Satelliten, die mindestens 20 Jahre lang in aufeinanderfolgenden Paaren betrieben werden sollen. Jedes der drei Satellitenpaare besteht aus einem A- und einem B-Satelliten, die modernste, einander ergänzende Instrumente zur Bereitstellung hochauflösender Messungen von Temperaturen, Niederschlägen, Wolken und Winden für Wettervorhersagen und Klimaanalysen mitführen. MetOp SG A1 führt sechs Instrumente mit: einen Infrarot-Atmosphärensensor der nächsten Generation, einen Mikrowellensensor, ein abbildendes Multispektralradiometer, einen neuartigen Multiviewing-Mehrkanal-Multipolarisationsbildgeber, einen Radiookkultationssensor (der auch auf den MetOp SG B-Satelliten mitgeführt wird) und das Spektrometer der Copernicus-Mission Sentinel 5. Die Typ B-Satelliten werden fünf Instrumente mitführen: ein Scatterometer, den anderen Radiookkultationssensor, ein neuartiges Mikrowellen-Abbildungsgerät, ein neuartiges Abbildungsgerät für Eiswolken und ein Argos 4-Datenerfassungssystem.
Aktive Entsorung am Ende ihrer Lebensdauer
Die MetOp SG-Satelliten sind die ersten von der ESA entwickelten Satelliten mit einem System zur aktiven Entsorgung am Ende ihrer Mission. Jeder dieser Satelliten ist mit einem zusätzlichen Triebwerk ausgestattet, das ihm nach Abschluss der Mission die Selbstzerstörung in der Erdatmosphäre ermöglicht. Diese Art der Entsorgung von Satelliten ist allerdings umstritten, geht das Verglühen doch auch mit der Freisetzung von Stoffen in die Atmosphäre einher. So wird verglühendes Aluminium zu Aluminiumoxid, aus dem chlorhaltige Verbindungen abgespalten werden können, was die Ozonschicht beschädigen kann. Noch fehlen entsprechende Messdaten, die eine genaue Analyse ermöglichen. Die Forschenden, die sich diesem Thema annehmen, stehen erst am Anfang.