Der Vorfall mit einer Maschine von Alaska Airlines ging glimpflich aus, hätte aber niemals geschehen dürfen. Die U.S.-Luftfahrtbehörde erhielt weitere Meldungen über «Unstimmigkeiten» bei B737-9 MAX und reagierte umgehend, indem sie die Flugzeuge groundete. Die FAA will alle 171 Flugzeuge einem strengen Inspektions- und Wartungsverfahren unterziehen. Die Behörde betonte, der Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme dieser Flugzeuge werde nicht von der Geschwindigkeit, sondern von der Sicherheit der Fluggäste bestimmt.   

CEO holt sich Unterstützung

Boeing betreibt ebenfalls Ursachenforschung und hat Admiral Donald zum Sonderberater für von CEO Dave Calhoun ernannt. Dieser wird zusammen mit einem Team externer Experten das Qualitätsmanagement für die Verkehrsflugzeuge des Unternehmens bewerten. Dazu werden die Qualitätsprogramme und -praktiken in den Fertigungsstätten sowie die Qualität der Zulieferer geprüft. 

Kein Luftfahrtspezialist

Der Admiral ist kein Luftfahrtspezialist, wie aus seinem Lebenslauf hervorgeht (siehe Box). Warum Calhoun auf seine Fähigkeiten setzt, erklärt er: «Admiral Donald ist eine anerkannte Führungspersönlichkeit bei der Gewährleistung der Integrität einiger der komplexesten und folgenreichsten Sicherheits- und Qualitätssysteme der Welt.» Er habe ihn gebeten, eine unabhängige und umfassende Bewertung mit umsetzbaren Empfehlungen für die Stärkung der Qualitätsaufsicht in den Fabriken und in dem gesamten erweiterten Produktionssystem für Boeings Verkehrsflugzeuge zu erstellen. «Er und sein Team werden von mir und von der gesamten Boeing Company jede Unterstützung erhalten, die sie brauchen», versichert Calhoun.

FAA verstärkt Aufsicht über Boeing

Nach der Entscheidung, 171 Flugzeuge des Typs Boeing 737-9 MAX am Boden zu lassen, untersucht die FAA nun die Herstellungspraktiken und Produktionslinien von Boeing, einschliesslich derjenigen, an denen der Unterauftragnehmer Spirit AeroSystems beteiligt ist, verstärkt ihre Aufsicht über Boeing und prüft mögliche Systemänderungen. 

Admiral Donald
diente 37 Jahre lang als nuklear ausgebildeter U-Boot-Offizier. In seiner letzten Position bei der Marine war er acht Jahre lang Direktor des Naval Nuclear Propulsion Program und sorgte für den sicheren und effektiven Betrieb aller nuklear angetriebenen Kriegsschiffe und der dazugehörigen Infrastruktur. Das Programm ist weltweit für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Reaktorsicherheit und -zuverlässigkeit bekannt. Derzeit ist er Vorstandsvorsitzender des grössten US-amerikanischen Militärschiffbauunternehmens Huntington Ingalls Industries, Inc. Ausserdem ist er Vorsitzender des Vorstands der gemeinnützigen Organisation Battelle. Zu seinen öffentlichen Ämtern gehört auch die Entergy Corporation, wo er den Vorsitz des Nuklearausschusses innehat. Admiral Donald schloss sein Studium an der United States Naval Academy mit einem Bachelor of Science in Meerestechnik ab.