Das spanische Wirtschaftsministerium bereite ein strategisches Hilfsprogramm vor, sagte Verkehrsminister José Luis Abolos anfangs Juli vor der Presse. Er räumte ein, dass die bislang den heimischen Fluggesellschaften Iberia, Vueling, Air Europa, Volotea oder Plus Ultra als Liquiditätshilfe zur Verfügung gestellten Bürgschaften über das Staatliche Kreditinstitut ICO nicht ausreichend gewesen seien (Cockpit berichte darüber).

Spanische Kapitalbeteiligung fraglich

Bislang profitierten Iberia und Vueling über die abgesicherten Kredite in Höhe von 1,01 Milliarden Euro; beide Gesellschaften fürchten aber, dass ohne weitere staatliche Hilfen ein Überleben nicht gewährleistet sei. Zudem fühle man sich gegenüber Lufthansa, Swiss, Air France, KLM und sogar Alitalia diskriminiert, die von den jeweiligen Regierungen mit hohen Milliardenbeträgen gerettet werden.

Abgesehen von der Bereitschaft, zusätzlich Geld in die Hand zu nehmen, liess Minister Abalos offen, ob es wie im Fall Lufthansa auch eine staatliche Kapitalbeteiligung an heimischen Fluggesellschaften geben könnte. Allerdings betonte er, dass eine Rettung nur erfolgen werde, falls Iberia, Vueling and andere Airlines ihren Kunden die Gelder für vor der Corona-Krise gekaufte Tickets und dann ausgefallene Flüge erstatten. Eine Gutschein Lösung sei nicht akzeptabel.

Die Fluggeschafften wünschen auch die Verlängerung der Kurzarbeit-Regelung bis Ende März 2021. Ferner fordern die Gesellschaften, dass der halbstaatliche Flughafen Betreiber Aena Start- und Landegebühren weiter senkt. Bislang gab es schon Ermässigungen von bis zu 75%.

Harte Zeiten für das Personal

Iberia bereitet inzwischen grössere Einsparungen vor. Die 16'000 Mitarbeiter sind auf sehr harte Zeiten eingestimmt, denn grössere Einnahmen gibt es kaum, im Gegenteil: jeden Monat werden 200 Millionen Euro «verbrannt». Bereits beschlossen wurde die Stilllegung von 14 Langstrecken Flugzeugen. Derzeit verfügt Iberia über 144 Maschinen.