Der kürzlich veröffentlichte Ausblick des Verbandes schliesst sich den Prognosen von Geschäftsführern wie Guillaume Faury von Airbus oder Tim Clark von Emirates an, die ankündigten, dass es mindestens vier Jahre dauern wird, bis sich die Situation in der  Branche wieder normalisiert.

Anstieg der Passagierzahlen «enttäuschend schwach»

Auch der Airports Council International (ACI) Europe hat kürzlich seine Prognose revidiert, da der Flugverkehr trotz der Aufhebung der Reisebeschränkungen keinen Fortschritt machte. Der Umstand, dass das Corona-Virus in den Vereinigten Staaten und in Entwicklungsländern nicht eingedämmt werden kann, sowie die verhaltenen Aussichten für Geschäftsreisen waren einige der Gründe, die die IATA für die sich verschlechternden Aussichten anführte.

Zwar stiegen die Passagierzahlen im Juni 2020 im zweiten Monat in Folge wieder an, der Anstieg sei aber «enttäuschend schwach», erklärte IATA-Verbandschef und Ökonom Brian Pearce.

«Der Passagierverkehr hat im April den Tiefpunkt erreicht, aber der daraufhin einsetzende Aufschwungs war sehr schwach. Was wir gesehen haben, waren Inland-Flüge», betonte der Generaldirektor und CEO der IATA, Alexandre de Juniac. Darüber hinaus blieben die Auslastungsfaktoren auf einem Allzeittief, da die durchschnittliche Auslastung der Flugzeuge im Juni 2020 nur 57,6 % betrug. Ein Jahr zuvor waren es 84,4 %.

Erholung bei der Fracht

Der Fracht-Bereich hat sich demgegenüber bisher schneller erholt als das Segement der Passagierflüge. Im Juni 2020 ging die weltweite Nachfrage um 17,6 % zurück, während im Mai 2020 noch ein Rückgang um 20,1 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war.

«Cargo ist bei weitem erfolgreicher als die Passagiermärkte, aber das Geschäft bleibt ausserordentlich herausfordernd», erklärte de Juniac.