Die Erfolgsgeschichte der Boeing 747-Flugzeugfamilie begann Mitte der 1960er Jahre, als Boeing einen Grossraumjet entwickelte, der die Antwort auf den wachsenden Bedarf im Luftverkehr war. Nach nicht einmal vier Jahren Planungs- und Entwicklungszeit war der aus rund sechs Millionen Einzelteilen gebaute Jet flugbereit.

Der Alleskönner

Der erste kommerzielle Flug des neuen Jumbo Jets führt Reisende der Fluggesellschaft Pan American im Januar 1970 von New York nach London. Die Grösse des Flugzeugs und effizienteren Triebwerke hatten zur Folge, dass die Kosten pro Passagier massiv sanken. Eine Entwicklung, welche die Verkehrsluftfahrt revolutionierte: Fliegen wurde auch für den normalen Bürger erschwinglich was dazu führte, dass die Aviatik ins Zeitalter des Massentransports überging.

Zwischenzeitlich sind es allerdings nicht nur Touristen und Geschäftsleute, die mit dem Jumbo um die Welt fliegen: Der Jumbo nimmt Space Shuttles der NASA Huckepack und transportiert als Air Force One den US-Präsidenten, er wird als Löschtanker eingesetzt und dient als Plattform für Forschungsflüge.

Über die Jahrzehnte wird die Boeing 747 zur Ikone. Der Flugzeughersteller mit Sitz in Chicago bringt immer neue Versionen auf den Markt; die neuste ist die B747-8. Die wichtigste Version war wohl die 747-400, die 1988 in Betrieb ging und ein enormer Erfolg wurde. Bis zu 660 Passiere konnten die Fluggesellschaften mit der Maschine befördern, die mehr als 14'000 Kilometer ohne Zwischenlandung fliegen konnte.

Ende der Produktion absehbar

Eines blieb über all die Jahrzehnte gleich – das charakteristische Aussehen der 747: Vier Triebwerke und ein Buckel über der Flugzeugnase, in dem sich das Cockpit befindet.

Nach mehr als 1500 ausgelieferten Exemplaren scheint sich die Produktion nun aber dem Ende zuzuneigen. Derzeit entstehen mit geringer Fertigungsrate noch etwa zwanzig bestellte Flugzeuge als Frachtversion 747-8F. Als grösstes Passagierflugzeug der Welt wurde der Jumbo schon 2005 vom Airbus A380 abgelöst, der bis zu 853 Gäste transportieren kann.

Der Jumbo bei der Swissair

Die Boeing 747-257B war auch das erste Grossraumflugzeug der Swissair. Die HB-IGA «Genève» stiess am 29. Januar 1971 zur Flotte,  die HB-IGB «Zürich» am 25. März 1971. Der kommerzielle Erstflug erfolgte am 1. April 1971 mit dem Flug Zürich–Genf–New York. 1983 ergänzten fünf  Boeing 747-357, eine vergrösserte Version der B747, die Flotte. Im Jahr 2000 endete die Jumbo-Ära bei der Swissair

Aviatikjournalist und «Cockpit»-Korrespondent Rolf Müller hat die Landung des ersten «Jumbos» in der Schweiz live miterlebt. Am 8. Februar war er Morgengast auf SRF 1 und hat Erinnerungen über die Anfänge der «Königin der Lüfte»wach werden lassen.