Die Patrouille Suisse Fans haben ihre letzte Hoffnung in die Motion von Werner Salzmann gesteckt. Noch vor der Diskussion und Abstimmung überreichte eine kleine Delegation des Patrouille Suisse Fanclub dem SVP-Ständerat 8177 Unterschriften, die sie zum Erhalt der Patrouille Suisse gesammelt hatten. «Ich habe in den kühnsten Träumen nicht daran gedacht, dass ich mich einmal gegen die Abschaffung des Aushängeschildes der Luftwaffe würde wehren müssen. Insbesondere nicht, weil die Abschaffung der Patrouille Suisse nicht durch Umweltschützer oder Armeegegner, sondern durch Armeeführung und VBS vorangetrieben wurde. Mir schmerzt das Herz», so Ständerat Werner Salzmann. Neben der Ratslinken und einzelnen FDP-Räten folgten insbesondere die Mitte-Politiker der Argumentation «ihrer» Bundesrätin Viola Amherd. Diese bezog sich in ihrer Argumentation nicht nur auf die hohen Investitions-Kosten. Der Zeitplan zeigt, weshalb ein Weiterbetrieb der Patrouille Suisse in der heutigen Form nicht mehr möglich sein sollte. 

Beschränkte Zweckerfüllung

Die nach 2027 nötige Investition in hohe neue Avionik und Schleudersitze könne die F-5-Flotte bis zu zwei Jahre grounden», so Amherd. Aufgrund der veralteten Systeme könne der F-5 auch als Flugzeug für die Zieldarstellung keinen wertvollen Beitrag mehr leisten. Selbst, wenn man mehrere Millionen investiere, sei der F-5 nur beschränkt als Aggressor gegen den F-35 einzusetzen. Immerhin gestand die Bundesrätin dem veralteten Jet zu, nach der Investition von 400 Millionen Euro einen Teil des Bedrohungsspektrums und der Trainingsbedürfnisse abzudecken. Immerhin verschrotten muss der Bund die Tiger nicht. «Die USA haben den Wert der F-5 Tiger erkannt, und das ist eigentlich das Erstaunliche», so Werner Salzmann. Die US Navy nutzt die übernommenen Tiger als Zieldarsteller für Trainingszwecke. Die meisten wurden bereits an die U.S. Navy verkauft. Die amerikanischen Seestreitkräfte rüsten die Flugzeuge auf und benutzten sie zur Zieldarstellung. 

Einführung F-35 braucht Ressourcen

Schliesslich ist es das neue Kampfflugzeug, dessen Einführung Ressourcen benötigt. Im Gegensatz zum F/A-18 werden die F-35 von drei Standorten aus betrieben. Der heutige Personalbestand müsse den Betrieb sicherstellen können, so Amherd. Ein Weiterbetrieb der F-5 würde Ressourcen binden, die für die reibungslose Einführung des neuen Kampfjets benötigt werden.

Emmen übernimmt F/A-18

Payerne wird Ausbildungs- und Trainingsstandort für die F-35. Aus diesem Grund sollen die F/A-18 nach Emmen verlegt werden. «Das Personal von Emmen wird seit diesem Jahr auf diese Aufgabe vorbereitet und steht für den Betrieb des F-5 ab 2026 nicht mehr zur Verfügung», so Amherd. Die F/A-18 sollen bereits 2027 ab Emmen in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig werden Piloten und Bodenpersonal in den USA auf den F-35 ausgebildet. 

Patrouille Suisse mit Turboprop-Flugzeugen?

Für Verteidigungsministerin Amherd ist die Patrouille Suisse ein Aushängeschild der Luftwaffe und der Armee. «Sie gefällt übrigens auch mir», so die Bundesrätin. Deshalb soll eine Kunstflugstaffel, wann immer möglich, weiterbestehen. Aus heutiger Sicht scheine es die sinnvollste und günstigste Lösung, an den Fortbestand einer Kunstflugstaffel mit kostengünstigeren und emissionsärmeren Turboprop-Flugzeuge zu denken. Entsprechende Ideen bestünden bereits, seien aber wegen des ausstehenden Entscheids über die Motion noch nicht vertieft worden, so Amherd.

Mit dem PC-7 Team, das seine eigene Identität hat, verfügt die Schweiz bereits über eine Turboprop-Kunstflugstaffel.