Beeindruckend war es zu beobachten, wie sich die unterschiedlichsten Elektroflugprojekte entwickeln und mit welchem Enthusiasmus die involvierten Teams ihre Ziele verfolgen, hauptsächlich sauberer und leiser zu fliegen.

Nach 50 Jahren in technischer Hinsicht fast unverändertem Fliegen, steht die Aviatik heute an einem Wendepunkt. Etablierte Systeme beim Antrieb, im Design und in der Aerodynamik beispielsweise werden überdacht, hinterfragt und es entsteht Aussergewöhnliches und Innovatives.

Preise für die Teilnehmer und Höhenflüge für das Publikum

Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war wiederum die Verleihung der eTROPHIES, das erste Mal in drei Kategorien. Gewinner in der Kategorie rein elektrisch war Marc Corpataux von alpineairplanes mit dem Pipistrel Velis Electro. Dank der grosszügigen Unterstützung des Hauptsponsors Waterjet aus Aarwangen durften erneut Preisgelder übergeben werden. Die ganze Rangliste ist auf www.electrifly-in.ch zu finden.

Erstmals konnte ein weiterer Preis verliehen werden. Die EPFU (European Powered Flying Union) mit Hauptsitz in Paris hat den mit 1000 Franken dotierte «Anerkennungspreis für eine aviatische Leistung» gestiftet. Dieser wurde den vier Teilnehmern des eTALK übergeben.

Dem Publikum bot sich zudem erstmalig die Möglichkeit, im elektrischen Flugzeug zu fliegen. «Ein tolles Erlebnis! Fühlte mich an Bord der Pipistrel Velis Electro total sicher und den Motor überhaupt nicht zu hören, war eine spezielle, aber gute Erfahrung», berichtet einer der rund 30 Passagiere nach der Landung seines Rundfluges begeistert.

Dominique Gisin im Gespräch mit der nächsten Generation

Das abwechslungsreiche Symposium mit fachspezifischen Vorträgen zog zahlreiche Besucher, darunter viel Fachpublikum, an. Vor allem war es spannend zu hören, was bei Projekten erstmals im letzten Jahr vorgestellt, in den vergangenen 12 Monaten umgesetzt wurde. So beim ETH Fokusprojekt eSling oder bei Pie Aeronefs, die mit ihrem e-Rennflugzeug als einziges Schweizer Team bei der Air Race E Weltmeisterschaften teilnehmen werden. Auch der Bericht von Marco Buholzer, Gründer und Inhaber der ersten Elektroflugschule Pitch Power, war sehr aufschlussreich.

«Generation Y – der nächste Schritt in der Aviatik» war das Thema des diesjährigen eTALK. Die Gastgeberin der Podiumsdiskussion, Dominique Gisin, auch Botschafterin des Electrifly-In, begrüsste vier Gäste: Rachel Moor, Flight Attendant bei Swiss und angehende Pilotin, Carlo Schmid, Weltrekordpilot und Jungunternehmer, Dennis Briechle, Stadtrat von Biel (GLP) und Florian Erni, Material- und Prozessingenieur, ebenfalls Pilot in Ausbildung. Es wurde über ihr Engagement in der Aviatik, ihre Leidenschaft fürs Fliegen diskutiert und wie sie die Zukunft dieser sehen. Einig war man sich darin, dass die Schweiz als eines der innovativsten Länder der Welt in der elektrischen Fliegerei eine Vorreiterrolle einnehmen kann; gerade auch angesichts der zahlreichen spannenden und einer nachhaltigen Entwicklung verschriebenen Projekte, die in der Pipeline stehen.

Nächste Austragung in Bern-Belp

Mit grossen Schritten erobert die Elektrofliegerei zunehmend den Himmel. Man darf auf die sechste Austragung des Electrifly-In Switzerland, eTrophy & Symposium gespannt sein. Neu wird die Veranstaltung in Bern-Belp durchgeführt. In Grenchen stehen am Flugplatz grössere Bauarbeiten an und für die seit fünf Jahren wachsende Veranstaltung wird daher die für eine optimale Durchführung benötigte Fläche nächstes Jahr nicht zur Verfügung stehen. Das Datum für das nächste Electrifly-In sollte schon heute in die Agenda eingetragen werden: 10. & 11. September 2022.