Die meisten der 16 gestarteten Gasballone beendeten ihre Fahrten an Tag 2 und 3. Bis zum Abend des dritten Tages führte Team Frankreich 1 die Rangliste an. Da waren aber noch zwei Ballone in der Luft: Frankreich 2 und Deutschland 1 (die Titelverteidiger). Wollte einer von ihnen gewinnen, galt es die Distanz von von 2359.95 km zu schlagen. 

Die vierte Nacht

Die beiden Teams fuhren in geringer Höhe zwischen 300 und 400 Meter in die 4. Nacht. Die Ballone konnten sich in ruhiger Fahrt von einer Inversionsschicht tragen lassen, die einen äusserst sparsamen Umgang mit den Ressourcen ermöglichte. Mitten in der Nacht überholten Eric Decellieres und Benoît Havret die Distanz ihrer am Abend zuvor gelandeten Landsmänner. Auch Vater und Sohn Eimers, die Titelverteidiger, würde dies noch gelingen. Sie verringerten ihre Distanz zum nun führenden französischen Ballon langsam aber stetig 40 km. Beide Ballone bewegten sich auf Höhen zwischen 250 und 300 Meter. Frankreich 2 war zwischenzeitlich sehr langsam unterwegs, während Eimers ihre Aufholjagd mit flotten 40 km/h über South Carolina fortsetzten. 

Bei Tageshelle gings aufwärts

Als würde das Rennen wieder neu gestartet, stiegen beide Ballone nach Tagesanbruch wieder auf über 2000 Meter. Um 9.59 Uhr landete das deutsche Team nach 3 Tagen 13 Stunden und 18 Minuten. Auf ihrer Reise hatten sie 2587.21 km zurückgelegt. Rund eine halbe Stunde später landete auch der Französische Ballon mit Eric Decellieres und Benoît Havret. Sie sind die neuen Weltmeister mit einer zurückgelegten Strecke von 2661.40 Kilometern. Die in Amerika gefahrenen Distanzen, könnten in Europa nicht mehr herausgefahren werden. Insofern war die Durchführung in den USA ein besonderes Abenteuer.  

Sehr viel Glück im Unglück

Am Abend des zweiten Tages kam es zu einem Unglück. Polens Team 1 setzte südöstlich von Dallas/Texas zur Landung an. Laut Organisatoren herrschte vor Ort gute Sicht. Dennoch touchierte der Ballon nach der Landung eine Stromleitung eines Elektrizitäts-Unterwerks und fing Feuer. Bewohner und sogenannte «first responders» eilten den verunglückten Piloten Pjotr Halas und Krzystoff Zapart sofort zu Hilfe. Die beiden hatten sich Schnitt- und Brandverletzungen sowie Knochenbrüche zugezogen. Sie wurden in ein Krankenhaus in Dallas gebracht.

Wurde auf den Ballon geschossen?

Im Verlaufe der Woche wurde bekannt, weshalb die beiden überhaupt überstürzt gelandet sind.  Krzystoff Zapart erklärte gegenüber der amerikanischen Presse, sie hätten immer mehr Schüsse aus halbautomatischen Waffen gehört. Bereits im Vorfeld hatten die Organisatoren des Gordon Bennett versucht, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass es sich bei Ballonsichtungen um Teilnehmende des Gordon Bennett und nicht um Spionageballone handle. Ob tatsächlich auf den Ballon des polnischen Teams geschossen wurde oder nicht, bringen hoffentlich die Ermittlungen zu Tage. Jedenfalls hatten dies die beiden Piloten befürchtet, weshalb sie sich zu einem  sofortigen Abbruch ihrer Fahrt entschieden. Sie hätten noch versucht, dem Elektrizitätsunterwerk auszuweichen, doch nach der Landung touchierte die Ballonhülle eine Stromleitung.