Die Ballone starteten am späten Abend des 5. September in Metz. Die erste Nacht zeigte, dass einige Ballone im Begriff waren, eine nördliche Route einzuschlagen. Ziel Skandinavien erwies sich allerdings auch für die Sieger als wenig sinnvoll, aus meteorologischer Sicht. So sah man im Verlauf des Samstags und Sonntags den verbliebenen Pulk via Deutschland und Österreich Richtung Südosteuropa fahren. Der äusserst labilen Wetterlage in der Region ist geschuldet, dass sich einige Teams zwischen Sonntagnachmittag und Montagvormittag zur vorzeitigen Landung entschieden. So auch der Ballon von SUI 2 mit Balthasar Wicki und René Erni, die östlich des Balaton in einem Sonnenblumenfeld nahe Siófok, Balaton, landeten. Sie beendeten das Rennen auf Rang 11.

Geschrumpftes Feld

Nur noch fünf der 24 gestarteten Ballone machten das Rennen am Montag unter sich aus, darunter alle drei deutschen Teams und Frankreich 2. Der fünfte Ballon war der von Kurt Frieden und Pascal Witprächiger (SUI 1). Wie immer warteten sie ab, liessen ihre Konkurrenten vorfahren, um ihre Fahrten zu beobachten. Zu den meteorologischen Schwierigkeiten kamen nun auch noch territoriale Aspekte. So ist der Luftraum in Bulgarien nachts geschlossen. Ihnen folgten die Vorjahresdritten GER 1 mit Axel Hunnekuhl und Andreas Zumrode. Die anderen drei Ballone steuerten Richtung Rumänien. 

Deutschland – Schweiz

Kurz vor 14 Uhr übernahmen Frieden/Witprächtiger die Führung. Das Heading zeigte allerdings immer noch Richtung bulgarische Grenze, während weiter nördlich GER 2 mit Benjamin Eimers und seinem neuen Teampiloten Nicholas Seyfert-Joiner eine nördliche Richtung einschlug. Auch die anderen beiden Deutschen Ballone waren gut unterwegs und schienen noch weit weg von einer Landung, derweil die französischen Konkurrenten Eric Decellieres und Benoit Havret zur Landung ansetzten. Eine halbe Stunde später hatte auch FR 2 die Fahrt beendet und GER 2 und 3 befanden sich ebenfalls im Landeprozess. Blieb der 200 km zurückliegende Ballon von GER 1, der den beiden Schweizern weiterhin folgte, nun aber auf einem östlicheren Kurs Richtung Rumänien.

Zweigeteiltes Herz

Mitte Nachmittag ist klar: Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger werden mindestens Vize-Weltmeister. Als um 17 Uhr Axel Hunnekuhl und Andreas Zumrode auf serbischen Boden landeten, befanden sich die beiden Schweizer noch auf über 5000 m über serbischem Gebiet, das sich nicht wirklich für eine Landung eignete. So planten sie den Abstieg nach dem überqueren der Donau im flachen Gebiet Rumäniens. Ihr Herz sei nach 65 Stunden in der Luft zweigeteilt, schrieben sie in ihren Blog. Der Kopf würde gerne weiter, aber der Körper freue sich auf auf festen Boden unter den Füssen. Nach der Landung in der Nähe von Gogoșu, Rumänien wurden sie von der Lokalpolizei und Dorfkindern freudig empfangen.