Die Ju 52 bleiben für zwei Jahre am Boden. Dies teilt die JU-AIR heute mit. Der Grund: Die drei historischen Ju 52 werden einer kompletten Grundüberholung unterzogen. Dabei werden sämtliche Systeme und Einzelteile der Flugzeuge so geprüft und revidiert, dass sie als sicher für eine bestimmte, erneute Betriebszeit zertifiziert werden können. Die Flugzeuge gelten danach als technisch so gut wie neuwertig, schreibt die JU-AIR in ihrer Medienmitteilung. Zahlreiche tragende Teile an Flügeln, Rumpf, Fahrwerk, Leitwerken und Steuerflächen sowie Teile der Motoren und Treibstoffsysteme werden bei der Überholung vorsorglich durch neue Teile ersetzt.

Neue Teile müssen einzeln angefertigt werden

Da neue Teile für die historischen Ju 52 nicht mehr erhältlich sind, müssen sie von dazu zertifizierten Zulieferern in aufwändiger Einzelfertigung neu hergestellt werden. Dies führt laut JU-AIR dazu, dass die Totalrevision eines Flugzeuges voraussichtlich mehr als 20 Monate dauern wird. Die Ju 52 werden deshalb erst im Frühling 2021 wieder abheben können. Bisher hatte die JU-AIR beabsichtigt, die Totalrevision eines ihrer Flugzeuge erst im Herbst 2019 zu beginnen, um es im kommenden Sommer wieder betreiben zu können. Von diesem Vorhaben nimmt die JU-AIR nun Abstand, da der zusätzliche Aufwand für eine provisorische Wiederinbetriebnahme zu gross geworden wäre. Diese Mittel werden nun in die Revision investiert.

Die JU-AIR verfügt über drei historische Ju 52: Die in Dübendorf stationierten HB-HOP und HB-HOS sind beide 80 Jahre alt. Sie wurden 1939 an die Schweizer Luftwaffe abgeliefert und waren bis im vergangenen November im Flugbetrieb. Die HB-HOY ist ein CASA-Lizenzbau aus dem Jahr 1949. Sie war bis 2016 in der Flotte der JU-AIR und wurde seither in Mönchengladbach ausgestellt. Nach wie vor ist unklar, was am 4. August 2018 zum Absturz einer Ju 52 bei Flims geführt hat. Die Untersuchung des tragischen Unglücks hat jedoch keine Hinweise darauf ergeben, dass eine technische Ursache zum Absturz beigetragen hätte, schreibt die JU-AIR. Die nun beginnenden Totalüberholungen stünden nicht im Zusammenhang mit dem Unfall.