Das Projekt Asclepios organisiert analoge Missionen von und für Studenten. Diese Missionen simulieren reale Weltraumaktivitäten, während sie auf der Erde bleiben. Sie bieten eine Plattform für Labors und die Industrie, um Ausrüstungen unter realistischen Bedingungen zu testen. Der studentische Aspekt des Projekts wird von der Muttergesellschaft Space@yourService übernommen. Die Motivation kommt aus der Tatsache, dass die Studenten von heute höchstwahrscheinlich die Astronauten und Raumfahrtingenieure von morgen sein werden. Sie können also schon heute dank des Asclepios-Projekts und seiner Missionen erste Erfahrungen sammeln.

Ein lunarer Alltag

«Die Mission wird nichts mit Ferien zu tun haben!», betonen die Verantwortlichen. Auf der «Erde» werden sich drei Teams im Missionskontrollzentrum abwechseln, um eine ständige Verbindung mit der Basis zu gewährleisten. Die Astronauten werden derweil einen vollen Terminkalender haben. Jede Stunde des Tages wird so geplant, dass sie den Marathon des Lebens, wie es sich im Weltraum abspielt, absolvieren können. Die Durchführung von Experimenten, die Reparatur der Basis, die Erforschung der Mondhöhlen – jede Minute zählt, denn auf dem Mond ist Zeit kostbar. Das Leben selbst wird eine Herausforderung sein, da die analogen Astronauten zehn Tage lang in einer Basis zusammenleben müssen.

Studenten werden beaufsichtig und betreut

Um das erforderliche Mass an Realismus zu erreichen, werden die Teams gut betreut. Das Projekt schmiedet Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen, um akademische Arbeit zu ermöglichen. Professionelle Mentoren wie der Schweizer Astronaut Claude Nicollier oder Professor Bernard Foing von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) beraten die Mitglieder. Innerhalb eines Jahres waren diese Studenten bereits bereit, ihre erste Mission durchzuführen, bevor Covid-19 den Start kompromittierte.

Nagra ist Partnerin

Das Projekt Asclepios verfügt nicht über Infrastrukturen, die dem für die Missionen erforderlichen Realitätsgrad entsprechen. Aus diesem Grund geht es Partnerschaften mit Unternehmen ein, die über Standorte verfügen, die zur Reproduktion einer Mondbasis umgebaut werden können. Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) ist das Kompetenzzentrum für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Schweiz. Die Nagra hat den Auftrag, Lösungen zu finden, die die Sicherheit von Mensch und Umwelt langfristig gewährleisten. Entsprechende Forschung wird in zwei unterirdischen Felslabors betrieben. Das Versuchsgelände Grimsel, das sich im Besitz der Nagra befindet, hat mit seinem besonderen Charakter das Thema von Asclepios I inspiriert.

Ein Verein am Ursprung des Projekts

Das Projekt ist das Werk von Space@yourService, einer Vereinigung von Studierenden der EPFL, deren Ziel die Förderung der Weltraumwissenschaften in der breiten Öffentlichkeit ist. Insbesondere organisiert sie das Projekt Asclepios, die Lausanner Ausgabe von Astronomy on Tap und die Vivalys-Mission (ein Projekt für Kinder im Primarschulalter).