Die Luftfahrt ist ein integrierter Bestandteil der Infrastruktur in den Niederlanden, und Schiphol ist der zweitgrösste Flughafen Europas. Die niederländischen Flugsicherung (LVNL) ist ein führender und innovativer Flugsicherungsdienstleister im Herzen Europas. «Wir sind stolz darauf, dass die niederländische Flugsicherung bei der Lieferung von Digital Towers für die zukünftige Flugsicherungsinfrastruktur in uns vertraut. Dieser Vertrag wird der erste sein, der eine landesweite Implementierung umfasst. Mit unserer zweiten Generation von Digital Towers werden die Niederlande über modernste und erstklassige Fähigkeiten verfügen. Wir sehen LVNL als perfekten Partner, um unser Konzept im kommenden Jahrzehnt weiter zu perfektionieren», sagt Per Ahl, CEO von Saab Digital Air Traffic Solutions.

Pionierland Schweden

Die digitale Flugsicherungslösung ist ein Durchbruch in der Flugsicherung und wurde 2015 in Schweden eingeführt. Der Flughafen Örnsköldsvik war damals der erste Flughafen der Welt mit Digital-Tower-Überwachung. Die Lieferung im Rahmen des niederländischen Projekts wird 2020 beginnen, die ersten Operationen sollen 2021 erfolgen. «Saab hat mehrfach bewiesen, eine solide Remote-Tower-Technologie liefern zu können. Der Ansatz von Saab zeichnet sich unter anderem durch den Fokus auf die Umstellung von der aktuellen Verkehrsabwicklung auf die neue Handhabung mit einem Remote Tower aus. Saab wird uns bei der Weiterentwicklung des Systems, bei Sicherheitsanalysen sowie in Fluglotsen-Trainings unterstützen», sagt Hans-Peter Spies, Geschäftsführer der Regionaleinheit LVNL.

Saab als Komplettanbieter

Saab Digital Air Traffic Solutions AB wurde 2016 als Joint Venture zwischen Saab und der schwedischen Zivilluftfahrtbehörde (LFV) gegründet. Durch die Kombination der einzigartigen operativen Erfahrung von LFV mit den technischen Lösungen von Saab kann Saab Digital Air Traffic Solutions den gesamten Prozess von der Planung und Implementierung bis zur Verwaltung der Flugsicherungsdienste steuern. Als Anbieter von Technologie und Flugsicherungsdiensten bietet das Unternehmen neue und anspruchsvolle digitale Dienstleistungen für Flughäfen in Schweden und im Ausland an.

Remote Tower Centre (RTC)
Remote Tower beschreibt ein Konzept, bei dem Fluglotsen oder Fluginformationsdienste in Zukunft das Flugverkehrsmanagement vor allem für ländliche Flughäfen mit geringerem Verkehrsaufkommen aus einem 'Remote Tower Center' mittels Videoübertragung bereitstellen, anstatt herkömmlich aus dem örtlichen Tower. Es handelt sich somit um eine Art «ferngesteuerter Kontrollturm». Um die Funktionen der Tower-Lotsen von einem externen Zentrum aus sicherzustellen, braucht es für den fernbediente Kontrollturm eine entsprechend hochwertige Ausrüstung. Leistungsfähige Kameras erfassen eine 360-Grad-Rundumsicht, heikle Zonen werden durch zusätzliche Kameras überwacht. Ein Detektorsystem erkennt, ob die Pisten frei sind von Flugzeugen, Fahrzeugen, Personen, Tieren oder  Gegenständen. Bei schlechten Sichtverhältnissen helfen Infrarotkameras. Mit einem digitalen Zoom können Einzelheiten genauer beobachtet werden.