Im Zuge der Corona-Krise sind die Erträge von Skyguide im Jahre 2020 in einem noch nie dagewesenen Ausmass eingebrochen. Auch im laufenden Jahr hat sich der Luftverkehr nur geringfügig erholt. Über 80 Prozent der Einnahmen von Skyguide stammen aus Gebühren, welche Fluggesellschaften für Lande- und Überflüge entrichten. Aufgrund des fehlenden Luftverkehrs ist die Ertragssituation bei Skyguide auch 2021 kritisch. Die Verluste für die Jahre 2020 und 2021 belaufen sich geschätzt auf rund 280 Millionen Franken.

Darlehen über 250 Millionen Franken

Der Bund hat im letzten Jahr als Bedingung für die finanzielle Unterstützung von Skyguide Sparmassnahmen im Umfang von rund 100 Millionen Franken gefordert. Skyguide ist gemäss eigenen Angaben dabei, diesen Sparplan umzusetzen. «Das Unternehmen hat unter anderem Lohnmassnahmen ergriffen – etwa die variablen Gehaltsanteile für 2020 um einen Viertel gekürzt, variable Gehaltsanteile in Ferien umgewandelt und Löhne eingefroren», teilt die Flugsicherung mit. Auch das Projektportfolio sei auf jene Projekte reduziert worden, die sicherheitsrelevant sind oder die Effizienz nachhaltig steigern. Letzteres erreicht Skyguide vor allem durch das sogenannte Virtual Centre-Programm.

Bund fordert weitere Einsparungen

Aufgrund der Effizienzvorgaben der EU zur Abrechnung der Kosten der Flugsicherungen müssen die Sparvorgaben noch erhöht werden. Skyguide soll dem Bund – unter Wahrung des Sicherheitsniveaus – zusätzliche Sparmöglichkeiten aufzeigen. Weiterhin erwartet der Bundesrat, dass Skyguide zusammen mit den Gewerkschaften bis Ende 2021 einen gemeinsamen Plan erarbeitet, wie das Rentenalter der Fluglotsen zur langfristigen finanziellen Entlastung von Skyguide auf mindestens 60 Jahre erhöht werden kann. Aufgrund der längerfristig angespannten finanziellen Lage des Unternehmens sollen dafür kostengünstige Lösungen gesucht werden.

Weitere Mittel 2022

Nun hat der Bundesrat entschieden, Skyguide 250 Millionen Franken in Form eines Darlehens zu gewähren. Mit dem Voranschlag 2022 sollen zudem weitere Mittel im Umfang von 100 Millionen Franken zur Verfügung gestellt werden. Der konkrete Bedarf und Einsatz dieser Mittel sind von der Entwicklung in der Luftfahrt abhängig. Zudem ist die Unterstützung durch den Bund an konkrete Konditionen geknüpft. Skyguide sieht vor, dieses Darlehen langfristig zurückzubezahlen. «Die anhaltende Situation in der Luftfahrt und bei Skyguide ist einmalig. Der Entscheid des Bundesrates stellt sicher, dass Skyguide als kritische Infrastruktur des Landes, weiterhin alle ihre Leistungen für die zivile und militärische Luftfahrt sicher und zuverlässig erbringen kann», sagt Alex Bristol, CEO von Skyguide.