Nach der Landung der letzten flugplanmässig ankommenden Maschine stellte SkyWork Airlines in Bern gestern Nacht den Flugbetrieb ein. Nach gescheiterten Verhandlungen mit einem möglichen Partner seien die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben, den Betrieb weiterzuführen, teilt das Unternehmen mit.

Als Konsequenz gibt SkyWork Airlines die Betriebsbewilligung freiwillig an das Bundesamt für Zivilluftfahrt zurück. Die Firma muss auf Basis des Obligationenrechts wegen Überschuldung den Konkursrichter benachrichtigen. Die weiteren Schritte liegen nun beim Richter. Von der Betriebseinstellung sind mehr als hundert Mitarbeitende der Berner Fluggesellschaft betroffen.

Rund 11'000 Passagiere sitzen auf Tickets

Laut Bundesamt für Zivilluftfahrt sind von der Einstellung des Flugbetriebes  rund 11'000 Passagiere betroffen, welche im Besitz von Tickets für Flüge sind, die für die Zukunft geplant waren. Die Aufsichtsbehörde hat auf ihrer Website Informationen für SkyWork-Passagiere aufgeschaltet und richtet zudem eine Hotline ein. Diese ist ab Donnerstagmorgen in Betrieb.

Erst vor wenigen Tagen gab die Fluggesellschaft noch bekannt, mit Beginn des Winterflugplans am 28. Oktober 2018 die Strecke Lugano-Genf-Lugano in das Streckennetz aufnehmen zu wollen. Der Erstflug werde voraussichtlich Ende Oktober abheben.

Lebensnerv des Flughafens Bern getroffen

Der Flughafen Bern bedauert die Betriebseinstellung von SkyWork Airlines. Dies führe kurzfristig zu einem Wegfall der Linienflüge und verursache beim Flughafen einen erheblichen Umsatzrückgang, teilt der Flughafen mit. SkyWork war als Homecarrier für einen grossen Teil aller Linien- und Charterflüge am Berner Flughafen verantwortlich. Die Existenz des Flughafens sei jedoch nicht «unmittelbar» gefährdet. Verwaltungsrat und operative Leitung hätten für diesen Fall Szenarien erarbeitet und man führe mit anderen Fluggesellschaften Gespräche. Der Flughafen habe die Akquisitionsbestrebungen intensiviert, um möglichst zeitnah die nachfragestärksten Destinationen im Streckennetz ab und nach Bern erhalten zu können.