Swiss und Edelweiss begrüssen den gestrigen Entscheid des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Deutschland, dem vom Schweizer Bund zu 85% abgesicherten Bankenkredit in der Höhe von CHF 1,5 Milliarden für Swiss und Edelweiss zuzustimmen.

Rückzahlung zu marktüblichen Zinsen

Thomas Klühr, CEO von Swiss: «Wir sind sehr dankbar, dass die vom Bund bereits zugesicherte finanzielle Unterstützung in Form eines Kredits nun zum Tragen kommt. Dadurch können Swiss und Edelweiss diese ausserordentliche, durch exogene Faktoren verursachte Krise überstehen und das bereits seit 15. Juni laufende Wiederhochfahren des Flugbetriebes vorantreiben».
 
Die Rückzahlung zuzüglich marktüblicher Zinsen ist zum schnellstmöglichen Zeitpunkt vorgesehen.

Ohne staatliche Hilfe wäre das Geld ausgegangen

Bereits Anfang Mai hatte der Bund für die Swiss und ihre Schwestergesellschaft Edelweiss eine Garantie von 1,275 Milliarden Franken beschlossen. Damit können sich die beiden Airlines Kredite bei den Banken in Höhe von 1,5 Milliarden Franken besorgen. Die Schweizer Staatshilfe hing vom 9 Milliarden Euro schweren Rettungspaket für den Mutterkonzern Lufthansa ab. Im Gegenzug steigt Deutschland über den Wirtschaftssabilisierungsfonds WSF mit einem Anteil von 20 Prozent an Europas grösstem Flugkonzern ein. Die Lufthansa-Aktionäre hatten dies Ende Juni im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung abgesegnet.

Ohne diese dringend benötigte Unterstützung wäre der Lufthansa bald das Geld ausgegangen.

Auch Swiss in den roten Zahlen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch bei der Swiss tiefe Spuren im Geschäftsergebnis hinterlassen. Im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete die Airline der Schweiz einen operativen Verlust von 266,4 Mio. Franken. Der Umsatz sank um rund 55 Prozent und lag bei 1.17 Mrd. Franken. Im ersten Halbjahr 2020 beförderte Swiss 64,0 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr. Die durchschnittliche Auslastung der Flüge betrug dabei 71,2 Prozent, was einem Rückgang von 10,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 entspricht.

Im Juni wurde der Minimalflugbetrieb sukzessive auf 15 bis 20 Prozent der ursprünglich geplanten Kapazität wieder hochgefahren. Bis zum Herbst sollen mit etwa einem Drittel der Kapazitäten rund 85 Prozent aller Destinationen wieder angeflogen werden, die vor der Corona-Krise bedient wurden. Seit Juli sind rund zwei Drittel der 91 Swiss-Flugzeuge wieder im Einsatz, darunter 41 Kurz- und 17 Langstreckenflugzeuge inklusive drei für reine Frachtflüge umgebaute Boeing 777. Swiss hat ein umfassendes Schutzkonzept entwickelt, um ihren Fluggästen ein sicheres Reisen zu ermöglichen. Unter anderem wurde eine Maskentragepflicht an Bord eingeführt, die Flugzeugreinigung intensiviert und der Bordservice angepasst. Zudem hat SWISS über die bestehenden flexiblen Umbuchungsmöglichkeiten hinaus eine grundsätzliche Rückfluggarantie auf allen europäischen Strecken eingeführt.

In der Sommerferienzeit verzeichnete Swiss vor allem in Europa eine starke Nachfrage sowie eine hohe Auslastung, die fast auf Vorjahresniveau lag, wenn auch bei deutlich geringerer Kapazität. Im Bereich der Geschäftsreisen ist die Nachfrage weiterhin äusserst schwach. Auch der Interkontinentalverkehr erholt sich aufgrund der andauernden Einreisebeschränkungen nur sehr langsam.