Der im norddeutschen Jever geborene Walter Eichhorn – früher Flugkapitän der Lufthansa auf Maschinen von der Ju-52 D-AQUI bis zur Boeing 747 – war europaweit jahrzehntelang als Warbird-Bändiger populär. Legendär sind seine Erprobungs- und Demoflüge auf mehreren restaurierten Messerschmitt Bf 109-Oldtimern. Das ehemalige Jagdflugzeug der deutschen Luftwaffe aus den 1940er-Jahren gilt wegen seines berüchtigten Start- und Landeverhaltens bis heute als extrem anspruchsvoll. Zusammen mit Sohn Toni bot er als Vater-Sohn-Gespann auch viele Jahre spannenden Formations-Kunstflug auf zwei T-6 bei Airshows in ganz Europa. Zudem war Eichhorn einer der erfahrensten deutschen Fallschirmspringer.

Aero, Galeb und Messerschmitt

Nach seiner Pensionierung als langjähriger Flugkapitän vor allem auf Boeing 747 und DC-10 bei der Lufthansa entschied er sich, einen Ex-Militärjet zur Teilnahme an Airshows sowie für Trainingsflüge der etwas schnelleren Art anzuschaffen. Bereits sein erster Jet war eine tschechoslowakische Aero L-29, ein bis 400 Knoten schneller Jet-Oldie aus den Sechzigerjahren. Danach folgte eine modernere Galeb G-2 aus dem ehemaligen Jugoslawien. 

Stuntpilot

Aber vor allem die Messerschmitt Bf 109 wurde von ihm meisterlich vorgeflogen. Neben Airshows war Walter Eichhorn auch als Stuntpilot auf der Bf 109 gefragt. Er flog sie in Hollywood-Produktionen etwa mit Tom Cruise in «Stauffenberg» oder in Klassikern wie «Memphis Belle» und etlichen anderen Kinofilmen. Walter Eichhorn war nahbar, er hatte einen guten Sinn für Humor und sein Reservoir an Flieger-Anekdoten war schier endlos. Wer einmal mit ihm zusammen im Cockpit fliegen durfte, erlebte einen unglaublichen Könner am Steuerknüppel, der aber darüber zeitlebens nie viel Aufhebens machte.

Mit Walter Eichhorn hat die deutsche Aviatik einen ihrer ganz Grossen verloren.