Zwischen dem Erklingen der Sirene und dem Abheben der Jäger vergehen höchstens 15 Minuten; dies entspricht der NATO-Vorgabe für die Verbände beim Air Policing Baltikum für Alarmstarts. Mit eingeschalteten Nachbrennern donnern die beiden Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwader 71 «Richthofen» über die Startbahn des Luftwaffenstützpunktes in Ämari/Estland und steigen nach wenigen Sekunden steil in den Himmel, um sich auf den Weg zur unsichtbaren Maschine zu begeben, die es zu identifizieren gilt.   

Erfahrene Richthofener im Baltikum

Die NATO stellt die Sicherung des Luftraums der drei Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen seit 2004 sicher, wobei die teilnehmenden NATO-Staaten ihre Kontingente für jeweils vier Monate ins Baltikum auf den Flugplatz iauliai in Litauen verlegen. Seit April 2014 hat die NATO das Air Policing im Baltikum erweitert und mittlerweile befindet sich neben dem Kontingent in Litauen ein zweiter Verband auf dem nun ebenfalls ins Air Policing Baltikum integrierten Flugplatz Ämari in Estland. Somit teilen sich seit fünf Jahren immer zwei Nationen die Aufgaben bei der Sicherung des Luftraums im Baltikum.

Für das Taktische Luftwaffengeschwader 71 «R» ist diese Verlegung ins Baltikum nichts Neues; die «Richthofener» haben das Air Policing im Baltikum seit 2005 schon sechs Mal übernommen. Während die ersten fünf Verlegungen mit der zwischenzeitlich ausgemusterten F-4F Phantom durchgeführt wurden, ist die aktuell siebte Verlegung (bei der Luftwaffe als VAPB = Verstärkung Air Policing Baltikum) bereits die zweite mit dem Eurofighter.   

Die ganze Reportage aus Ämari, inklusive Interview mit Oberstleutnant Gordon Schnitger, stellvertretender Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 «R» und als Kontigentsführer in Estland für den gesamten Verband und die Einsätze verantwortlich, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von «Cockpit» (Nr. 4/2019); ab dem 12. April im Briefkasten oder an jedem guten Kiosk.