Auf den vier Militärflugplätzen Alpnach, Dübendorf, Meiringen und Payerne sowie den zwei zivil und militärisch genutzten Flugplätzen Locarno und Sion sind zivile Skyguide-Mitarbeitende im Tower für die An- und Abflugkon-trolle zuständig. Im Flugsicherungszentrum in Wangen bei Dübendorf befinden sich nebst den zivilen Einrichtungen auch die drei militärischen Einsatzzentralen für die Luftverteidigung (EZ LUV), den Lufttransport (EZ LT) und die Luftaufklärung (EZ LA). Aus der militärischen Einsatzzentrale (EZ LUV), dem Air Defence and Direction Center (ADDC), führen zivile Skyguide-Mitarbeitende und Luftwaffenangehörige gemeinsam die Kampfflugzeuge der Schweizer Luftwaffe bei Luftpolizeieinsätzen und auf Trainingsflügen. «Cockpit» sprach mit Andreas «Lifty» Hebeisen, dem Chef ADDC von Skyguide.

«Cockpit»: Herr Hebeisen, was ist das Air -Defence and Direction Center (ADDC)?
Andreas Hebeisen:
So nennen wir den Raum und die Organisation, in welchem die fliegenden Operationen der Luftwaffe von Flugverkehrs- und Jägerleitern geführt und das sogenannte Recognized Air Picture (Anm. d. Red: Lagebild mit allen sich in der Luft befindlichen Flugzeugen und Helikoptern) mittels dem Luftraumüberwachungssystem FLORAKO aufbereitet werden.

Was für Leute arbeiten im ADDC?
Die zivilen Angestellten von Skyguide arbeiten in den Rollen Tactical Fighter Con-troller (TFC), Military Air Traffic Controller (MAC) und Supervisor (SPVR, international Fighter Allocator FA genannt). Sie sind für die Flugsicherheit der ihnen anvertrauten Flugzeuge in der ganzen Schweiz zuständig, egal ob diese zivil oder militärisch immatrikuliert sind. Diese Funktionen benötigen eine Lizenz, welche analog der zivilen Flugsicherung regelmässig erneuert werden muss. Der Chief Air Defence (CAD) der Luftwaffe führt das Tagesgeschäft. Ihm stehen Luftwaffenangehörige mit den Funktionen Identifikation (IDO), Radartechnik (TM) und Systemmanagement (AMO) zur Seite. 

Sind die Jobs als militärische Fluglotsen bei Skyguide begehrt?
Sie sind leider zu wenig bekannt dafür.

Gibt es genügend beruflichen Nachwuchs?
Es ist mittlerweile besser geworden. Taktgeber ist die Luftwaffe. In der Zivilfliegerei wird rund um die Uhr geflogen, doch die normalen militärischen Flüge beschränken sich auf wenige Stunden im Tag. Damit sind auch die Trainingsmöglichkeiten für den Nachwuchs beschränkt. Simulatoren sind eine Möglichkeit, ersetzen jedoch das Live-Training nicht vollständig.

Welche Aspekte Ihres Berufs würden Sie hervorheben, wenn Sie jemanden davon überzeugen wollen?
Flugverkehrsleiter ist ein sehr spannender Job in einem hoch technologisierten und äusserst spannenden Umfeld, also kein «Nine to Five Job». Eine einzigartige Welt, die einen jeden Tag fordert und in der man sehr viel lernt und erlebt – ein absoluter Traumjob.

Das ganze Gespräch ist in der gedruckten Ausgabe 4/21 von «Cockpit» nachzulesen – ab dem 15. April im Briefkasten oder am Kiosk. Einzelne Ausgaben können unter diesem Link bestellt werden.

Skyguide bietet regelmässig Berufsinformationsveranstaltungen für junge Menschen an, die sich für die Ausbildung zum/zur dipl. Flugverkehrsleiter(in) HF bei Skyguide interessieren. Diese finden während des ganzen Jahres in Genf, Bern-Belp, Dübendorf, Locarno, Lugano, Meiringen, Payerne, Sion und St. Gallen-Altenrhein statt. Weitere Informationen und Termine unter diesem Link.