Die Halle 1 auf dem Militärflugplatz Emmen war hübsch geschmückt für die Jubiläumsfeier des EC635 und des PC-21. Seit 10 Jahren leisten die beiden Fluggeräte zuverlässige Dienste in der Luftwaffe. Zum Geburtstag erhielten Sie ein goldfarbenes Jubiläums-Signet aufgemalt. Beide Maschinen präsentierten sich in der Halle und luden zur Besichtigung, zum Platznehmen auf den Pilotensitzen ein.

«Es ist ein Dankeschön an all die Menschen, die dies erst möglich gemacht haben», sagte Luftwaffenkommandant Bernhard Müller zur Begrüssung und hiess die Besucher zum kleinen, aber feinen Jubiläumsanlass willkommen. Er lobte die Eigenschaften der beiden Jubilare. «Wir erhalten häufig Besuch aus dem Ausland, und dieser zeigt sich immer wieder beeindruckt vom PC-21.» Auch der EC635, auf den Müller ebenfalls umschulen durfte, hat es ihm angetan: «Ich bin heute sehr stolz und begeistert von diesem Helikopter.» Sorgen bereite ihm einzig, dass die beiden Luftfahrzeuge von der Bevölkerung mitunter als Lärmquelle wahrgenommen werden. «Gemessene Werte werden nicht gleich empfunden wie gehörte Werte», konstatierte Müller. «Wir müssen mit dieser Situation umgehen lernen – auch unsere Mitbewohner.» Trotzdem zog er ein positives Fazit und bezeichnete die beiden Maschinen als eine Erfolgsgeschichte.  

Stolz auf das rote Schulungsflugzeug

Oberst i Gst Werner Tarnutzer, Kommandant der Airbase Alpnach und Helikopterpilot mit über 5700 Flugstunden, war vor einem Jahrzehnt verantwortlich für die Einführung des EC635. In seiner Retrospektive zeigte er auf, wie diese ablief und gewährte gleichzeitig einen Einblick in die Eigenheiten und das Einsatzspektrum des Helikopters. Dasselbe, aber für den PC-21, tat Oberst i Gst Markus Thöni, Kommandant der Pilotenschule 85. «Wir dürfen stolz sein auf unser rotes Schulungsflugzeug, mit welchem wir unsere künftigen Kampfjetpiloten ausbilden und reif für den F/A-18 machen», betonte Thöni.

«Sie haben das Potenzial dazu»

Künftige Heli- und Kampfjetpiloten: Gut zwei Dutzend davon, allesamt SPHAIR-Absolventen, sassen ebenfalls im Saal und lauschten gebannt den Ausführungen der erfahrenen Referenten, welche bereits auf ein reiches Pilotenleben zurückblicken können. Dieses haben die SPHAIR-Absolventen noch vor sich. Oberst i Gst Peter Merz, seines Zeichens F/A-18-Pilot und Projektleiter neues Kampfflugzeug (NKF), wandte sich während seines Impulsvortrags über den Beschaffungsablauf des neuen Kampfjets an den Nachwuchs: «Wir suchen nicht nur das für die Schweiz am besten geeignete Kampfflugzeug, sondern wir suchen auch die für die Schweiz am besten geeigneten Militärpiloten. Da könnten Sie dazugehören, Sie haben das Potenzial dazu.» Er verglich den Beschaffungsfahrplan des NKF mit dem Ablauf der Pilotenausbildung und bestätigte: «Es geht für Sie zeitlich perfekt auf mit dem neuen Kampfflugzeug.»

Noble und ehrenhafte Aufgabe

Der Weg zum Ziel sei nicht einfach, die Belastung oft hoch und der Weg begleitet mit Tiefs, aber auch ganz vielen Hochs, führte Merz aus und betonte: «Sie erhalten eine weltweit einmalige Ausbildung, von der Sie ein Leben lang profitieren werden.» Sie würden die Fähigkeiten erlernen, um die millionenteuren Fluggeräte sicher und verantwortungsbewusst zu fliegen. Flugzeuge, die ihnen die Bevölkerung anvertraue, um für die Sicherheit unseres Landes in den Einsatz zu gehen. «Was für eine noble und ehrenhafte Aufgabe ist denn das», zeigte er sich vom Beruf angetan. Merz untermalte seine Überzeugung mit der Schilderung seines ersten Alleinfluges mit dem F/A-18 (siehe Video).

Attraktives Display über dem Flugplatz Emmen

Es gab noch weit mehr zu bestaunen und zu erleben an diesem sonnigen Nachmittag. Etwa die Premiere des neuen SPHAIR-Films «Fluglehrer auf PC-21 und EC635», welcher, wie die anderen Kurzfilme von SPHAIR auch, die Sinnhaftigkeit des Jobs aufzeigen soll, wie SPHAIR-Geschäftsleiter, Oberst Beat Hedinger, festhielt. Zum Abschluss des spannenden und attraktiven Anlasses folgte das eindrücklichen Display der beiden Protagonisten live am Himmel über dem Flugplatz Emmen. Und spätestens dann dürfte keiner der SPHAIR-Absolventen noch an der Richtigkeit des Entscheids, Pilot zu werden, gezweifelt haben.