Die Berner Flughafen AG (FBAG) blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr zurück: Die positive Passagierentwicklung, die sich bis Ende August 2018 abzeichnete brach aufgrund des Groundings von SkyWork Airlines abrupt ab. Einige Strecken im Charter- und saisonalen Linienverkehr wurden zwar von den Fluggesellschaften Helvetic Airways, People’s und Zimex Aviation übernommen. Strecken im ganzjährigen Linienverkehr erfordern aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten aber längere Anlaufzeiten, Verhandlungen und Anschubsupport.

Alternatives Modell ist denkbar

«Nach dem Grounding von SkyWork Airlines hat sich der Verwaltungsrat mit der Grundsatzfrage auseinandergesetzt, ob Bern einen öffentlichen Flughafen mit einer öffentlichen Piste braucht», erklärt Beat Brechbühl, Verwaltungsratspräsident. Denkbar sei auch ein alternatives Modell eines rein privaten Flughafens ohne öffentliche Unterstützung, aber auch ohne teure Flugsicherung, Security Kontrollen und damit ohne Flüge für die breite Bevölkerung und für den Bund. Ein Privater könnte die Aktien der heutigen Eigentümer übernehmen und einen Flugplatz nach seinen Bedürfnissen betreiben.

Einsatz für den Weiterbestand des Regionalflugplatzes

Dieses Szenario schliesst der VR nicht aus, setzt sich aber in erster Priorität für den Weiterbestand als öffentlicher Flughafen ein. «Wir sagen klar ja dazu, denn nur eine öffentliche Piste führt zu einem Mehrwert für die Berner Bevölkerung sowie für den Tourismus- und den Wirtschaftsstandort Bern», konkretisiert Brechbühl. Der Standort sei in der mittel- und langfristigen Perspektive perfekt geeignet, um mit einer Mantelnutzung und im Sinne eines Public Private Partnerships weitere Jobs am Boden und in der Luft zu schaffen. Als Zentrum für aviatische Unterhaltsbetriebe von heute ebenso wie für die Mobilität der Zukunft, wo z. B. der Bund ein zentrales und innovatives Zertifizierungszentrum für die digitale Mobilität mit Labs, Testgelände und Co-Working Space erstellen und sich darum herum Start-ups, Forschung und weitere Organisationen ansiedeln könnte. Dieses Zukunftsprojekt eines öffentlichen Flughafens braucht aber sowohl private Investoren, wie bisher, als auch das Engagement der öffentlichen Hand.

Berner Regierung unterstützt Stossrichtung

Diese Meinung teilt auch die Berner Regierung. Im anschliessenden Referat und in der Diskussion unterstützte der Volkswirtschaftsdirektor und Regierungspräsident, Christoph Ammann, die strategische Stossrichtung, zeigte sich von der Wichtigkeit eines öffentlichen Flughafens für die Berner Wirtschaft überzeugt und legte die Gründe dar für das neue Beteiligungsgesetz, welches die Regierung zur Unterstützung des Flughafens vorschlägt.

Auch die Aktionäre unterstützen den eingeschlagenen Weg deutlich, das zeigte sich u. a. eindrücklich, in dem sie mit grosser Mehrheit den gesamten Verwaltungsrat, der sich für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellt, wiederwählten.

Schwieriges Geschäftsjahr 2018 mit Verlust

Das letzte Geschäftsjahr der Flughafen Bern AG wurde mit einem Jahresverlust von CHF 988‘742 abgeschlossen. Insgesamt sind im Jahr 2018 151‘621 Passagiere ab/nach Bern geflogen, was einem Rückgang von 17.1% entspricht. Zeitgleich ist die Anzahl der Flugbewegungen um 6.2% zurückgegangen.

Aktuelles Flugangebot

Im Sommer 2019 werden fünf Feriendestinationen ab Bern angeboten: Jerez, Olbia und Palma von Helvetic Airways, Elba von Zimex Aviation und Menorca von People’s. Die Destinationen Elba und Menorca sind ausschliesslich bei Reisebüros und -veranstaltern buchbar. Flüge zu den übrigen Destinationen können ebenso bei Helvetic Airways direkt gebucht werden. Ebenso wie alle Flüge und Reisen im Reisebüro FlyAway Travel direkt am Flughafen.