Es war ein richtiger Airliner, der da am Freitag landete und bis Samstagabend auf dem Vorfeld des südddeutschen Flugplatzes Freiburg zu bewundern war: Der 1. FC Köln schwebte als erste Bundesligamannschaft überhaupt mit einer Dornier Do 328 der Businessfluggesellschaft Private Wings in Freiburg ein. Noch ist das neu gebaute Bundesligastadion direkt am Freiburger Airport zwar nicht in Betrieb, aber zukünftig können die Spieler der Teams quasi zu Fuss vom Flugzeug in die neue Spielstätte laufen.

Viel grösser geht nicht in Freiburg

Die Dornier Do 328 ist zwar nicht am Bodensee gebaut worden, trägt aber den Namen des 1969 gestorbenen Konstrukteurs Claude Dornier zu recht. Er hatte seit den 1920er Jahren rings um den Bodensee auf deutscher und schweizerischer Seite mehrere Werke gegründet und vor allem Flugboote wie Do 24, Do-X oder Wal entwickelt, die den Namen Dornier weltweit berühmt machten.

Die Do 328 ist eines der grössten Flugzeuge, das noch am Verkehrslandeplatz Freiburg landen und starten darf. Die Turboprop hat 32 Sitzplätze. Es gibt sie auch als Jet-Variante. Die Version mit Propellerturbinen ist nicht ganz so schnell wie ihre Jet-Schwester, braucht dafür aber weniger Start- und Landestrecke und darf deshalb in Freiburg aufsetzen und abheben.

Die Crew der Maschine landete VFR bei CAVOK. Bei IMC wäre die Dornier statt in Freiburg in Lahr oder Basel gelandet. Denn diese Flughäfen verfügen anders als Freiburg über ein ILS.

Anfänge und Zukunft der Do 328

Die Do 328 mit Propellerturbine entstand ab 1991 am bayerischen Flughafen Oberpfaffenhofen bei München. Später wurde sie zur Jet-Version weiterentwickelt. Ein Erfolg wurden beide Varianten dennoch nicht: Hersteller Fairchild-Dornier sowie das einstige Nachfolgeunternehmen AvCraft Aviation verkauften bis 2005 lediglich knapp 220 Exemplare, 107 von der Turboprop und 110 als Jet.

Die Do 328 galt als gutes Flugzeug, war aber in den Augen vieler Experten zur damaligen Zeit «überentwickelt», denn sie war zu teuer und wohl auch zu komplex für ein 30-sitziges Regionalflugzeug. Als sie Ende der 1980er Jahre bei der Dornier Luftfahrt GmbH als damaliger Tochtergesellschaft des Daimler-Benz-Unternehmens DASA konzipiert wurde, war anscheinend nur das Beste gut genug. Deshalb hätten wohl auch mehr als 300 Exemplare gebaut werden müssen, um die Gewinnschwelle zu erreichen.

Künftig soll die Do 328 modernisiert wieder neu am ostdeutschen Flughafen Leipzig gebaut werden, dann aber nicht mehr unter dem Firmennamen Dornier.